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Zu einem informativen Treffen geladen hatte die junge Wohnungsbaugenossenschfat WOGENAU an das von ihr geplante Baugelände an der Siegfried-Aufhäuser-Straße. Auf gutes Gelingen und viele Mitglieder stieß Vorstandsmitglied R. Hilde Strobl (rechts) an mit (von links) Rut Maria Gollan (Wagnis e.G), Marina Heim und Marie Feitrisch, (sherlo homes GmbH)

Die Situation ist schwierig geworden

Zwar war es eine gesellige und optimistische Runde (bei schönstem Wetter), von Interessenten an der Wohnungsbaugenossenschaft – konkrete Pläne oder gar einen festen zeitlichen Ablauf der nötigen Schritte zum Projekt konnte noch niemand präsentieren. Allenfalls dass die Dauer vom Baubeginn der geplanten Wohnanlage bis zu deren Fertigstellung etwa 1 1/2 Jahre betrage …
Bis zum ersten Spatenstich wird es noch ein wenig dauern; das maßgebliche Architekturbüro (hat auch die altkatholische Kirche gebaut) hat schon Etliches an Vorarbeiten geleistet, die beteiligten Fachfirmen stehen ebenso in den Startlöchern wie die ganze Vorstandschaft der WOGENAU.

Schwieriger geworden ist die Finanzierung; die Baupreise schnellen in die Höhe und die KfW-Förderung steht in den Sternen. Wie es weitergeht, dafür braucht es Geduld und vor allem: weitere Mitglieder, die in das Genossenschafatsmodell investieren und z. B. die dann kostengünstigeren Wohnung nutzen möchten.

An Informationen dazu mangelt es nicht, im Internet: wogenau.haus/wogenau_mitmachen.html

GRÜNE setzen sich bei Konzeptvergabe im Sheridan Park weiter für Eigentümergruppen und Genossenschaften ein

Aus einer Presseerklärung: Mit dem im Jahr 2020 gestarteten Konzeptvergabeverfahren im Sheridan Park wurde ein neues Vorgehen in der städtischen Verwaltungspraxis etabliert, das bereits in vielen Kommunen den Weg für alternative Wohn- und Bauformen frei gemacht hat. Dabei geht es den GRÜNEN darum, dass Grundbedürfnis nach bezahlbarem Wohnraum nicht immer weiter dem Gewinndenken von Konzernen und Investor*innen zu überlassen, sondern eine nachhaltigere Wohn- und Bodenpolitik zu fördern.

Verena von Mutius-Bartholy, Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Stadtplanung der Grünen Stadtratsfraktion: “Wir sehen die große Not der Baugruppen und versuchen seit Monaten, alle möglichen Hebel zu bewegen, um bessere Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Projekte zu schaffen. Bei allem Gegenwind dem die Baugruppen durch Baupreissteigerung und globale Krisen momentan ausgesetzt sind, müssen wir auf kommunaler Ebene für politischen Rückenwind sorgen und möglich machen, was möglich ist! Mit dem Beschluss des Stadtrats wurde erreicht, dass die Verfahren bis spätestens 31.12.2023 verlängert werden können, auch wenn eine Neubewertung der Grundstücke aus rechtlichen Gründen trotzdem stattfinden muss. Wir hoffen trotzdem, dass die gewonnene Zeit dazu führt, dass alle Baugruppen und Genossenschaften in die Realisierung starten können.

Die Konzeptvergaben auf dem Sheridangelände sollen eine längst überfällige Zeitenwende einleiten, für die wir uns auf allen Ebenen stark machen. Nur so entscheidet nicht das höchste Angebot, sondern die beste Idee über den Zuschlag. Dabei hat uns die schwierige Situation der Wettbewerbsgewinner*innen berührt und intensiv beschäftigt. Durch verschiedene Anfragen an die Bauverwaltung haben wir deshalb immer wieder Impulse gegeben und Möglichkeiten zur Unterstützung geprüft.

Ergänzend dazu sagt Christine Kamm, Stadträtin und Sprecherin für Bauen der Grünen Stadtratsfraktion: “Gerade Baugruppen, Genossenschaften und andere alternative Projektformen bereichern nicht nur ein Quartier, sondern sorgen auch dafür, dass Wohnraum nicht als Spekulationsmasse missbraucht wird. Was ein Mensch oder eine Familie allein nicht schafft, gelingt in der Gruppe. Das beweisen Wohnungsbaugenossenschaften und Baugemeinschaften seit langem. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für mehr bezahlbare Wohnungen. Sie planen langfristig, legen häufig Wert auf ökologisches Bauen und setzen auf Mitbestimmung.

Wohnen bedeutet Heimat und genau deshalb werden wir auch weiterhin dafür kämpfen, dass alternative, zukunftstaugliche und gemeinschaftsorientierte Wohnformen hier bei uns in Augsburg realisiert werden können. Denn in den Händen von Eigentümergruppen oder Genossenschaften werden Grundstücke und Häuser zu einem Zuhause für Viele. Und sie bleiben es auch
für lange Zeit!”

Fotos: Gunnar Olms