Wir tanzten zusammen in den Mai

Wir tanzten zusammen in den Mai … Hannelore und Gerhard Schneider feiern ihre Goldene Hochzeit. Das Jubelpaar lebt seit 1980 in Stadtbergen und lernte sich am 1. Mai 1963 beim Maitanz im einstigen „Lerchenkrug“ im Bärenkeller kennen.


Für Ersten Bürgermeister Paulus Metz ist es immer eine große Freude und auch Ehre zur einer Goldenen oder auch Diamanten Hochzeit im Namen der Stadt gratulieren zu können. Mit einem Rieslingsekt, handgeschliffenen, mundgeblasenen „Stadtbergen-Gläsern“ und auserlesenen Pralinen samt Glückwunschsschreiben von Landrat Martin Sailer gratulierte er freudig Hannelore und Gerhard Schneider jetzt zum 50. Ehejubiläum. Bei einem guten Tropfen und Häppchen plauderte das Jubelpaar über die vergangenen fünf Jahrzehnte glückliche Ehe und erfreute mit lustigen Anekdoten aus früheren Zeiten.„Am 1. Mai 1963 haben wir uns beim Maitanz im „Lerchenkrug“ im Bärenkeller kennen gelernt. Eine Tanzkapelle spielte auf, dabei hat es bei und gleich hin- und hergefunkt“, schmunzelt der 76jährige Gerhard Schneider. „Es war eine schöne Zeit und wir feierten ein Jahr später am 17. Juli Hochzeit mit allem Drum und Dran“, erinnert sich Ehefrau Hannelore. „Nach dem kirchlichen Segen in St. Martin und dem Hochzeitsfest in der Gaststätte Beltle wollten wir nach Hause, aber unser mit Blumen geschmücktes Brautauto war weg. Der Freund, der uns gefahren hat, hat uns wohl vergessen“, lachen die Beiden heute noch. Nachbarsleute haben das frisch vermählte Ehepaar, das vier Monate zuvor glückliche Eltern von Söhnchen Robert wurden, schließlich nach Hause gebracht. Gerhard Schneider, der in der MAN den Beruf des Schlossers erlernte und später als Montageinspektor in den Ruhestand ging, war nahezu sein ganzes Berufsleben für die MAN und später MAN Roland im Ausland und kennt fast die ganze Welt. „Ich war in Österreich, Pakistan, Holland, Frankreich, Schottland. Afrika, Ägypten, England, Südamerika, Australien und, und…“. Während der junge Vater auf Montage war, versorgte Mutter Hannelore, die den Beruf der Repassiererin bei der ELBEO erlernte, den kleinen Sohn und das Eigenheim im Bärenkeller. „Ich war zwar viel allein, begleitete aber später als Robert erwachsen war, meinen Mann immer wieder ins europäische Ausland“. Heute schätzen die Schneiders eher Kurzreisen oder Tagesausflüge. Das Ehepaar verkaufte ihr Haus und hat in Stadtbergen 1980 in der Wohnanlage im Kornfeld eine neue Heimat gefunden. „Wir haben uns dort sofort wohl gefühlt“, sind sich die Schneiders einig, die gerne gemeinsame Spaziergänge quasi der eigenen Haustüre in Richtung Bismarckturm oder Westliche Wälder unternehmen, Spielabende schätzen und große Fans des bayerischen Kabarett sind. „Gerhard Polt, Ottfried Fischer sind einfach hintergründig genial und auch Walter Ranzmayr alias Silvano Tuiach bringt uns zum Lachen“. Mit der Begeisterung ihres Mannes für den Computer kann die Gattin wenig anfangen, sie zieht eher ein gutes Buch vor. Haben Hannelore und Gerhard Schneider einen Tipp für 50 Jahre glückliche Ehe? „Nein eigentlich nicht, Toleranz ist das Wichtigste. Ich bin einfach harmoniesüchtig, so ergänzen wir uns gegenseitig“, verrät Gerhard Schneider. Seine Frau fügt hinzu: „Bei uns ist das so, mein Mann redet gern und viel, ich bin halt die Ruhigere, so passt´s dann wieder!“, lacht und nimmt den Gatten herzlich in den Arm. 

Ingrid Strohmayr