Straßennamen in Pfersee werden erläutert: Zusatzschilder erinnern an NS-Widerstandskämpfer

Gemeinsam haben (v. l.) Bernhard Kammerer und Tine Klink von der Bürgeraktion Pfersee „Schlössle“ mit Anette Mayer vom städtischen Geodatenamt die drei neuen Zusatzschilder vorgestellt.
Mit einem Zusatzschild wird der Name der Bebo-Wagner-Straße erläutert. Bilder oben u. rechts: Ruth Plössel/ Stadt Augsburg

Zusammenarbeit mit der Bürgeraktion Pfersee „Schlössle“17 von 106 Straßen von Pfersee, davon zehn Straßen im neuen Wohn-und Gewerbegebiet Sheridanpark, erinnern vorwiegend an Augsburger Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus oder an Augsburger Opfer des NS-Regimes.

Auf dem Gelände der einstigen Sheridan-Kaserne befand sich 1944/45 in der „Halle 116“ ein Außenlager des KZ Dachau. Drei dieser 17 Straßen verweisen im nordwestlichen Pfersee bereits seit 1946 bzw. 1972 auf den Widerstand gegen das NS-Regime. An diesen drei Straßenschildern wurden nun auf Anregung der Bürgeraktion Pfersee „Schlössle“ von der Bauverwaltung und der Fachstelle für Erinnerungskultur erläuternde Zusatzschilder angebracht. Bei einem Ortstermin sind die Zusatzschilder von Vertreterinnen und Vertretern der Bürgeraktion und der Stadtverwaltung enthüllt worden. Gewürdigt werden die Schicksale des Widerstandsaktivisten Josef „Bebo“ Wager (1905 bis 1943), des KPD-Funktionärs Leonhard Hausmann (1902 bis 1933) und des katholischen Geistlichen Leonhard „Leo“ Roth (1904 bis 1960).
„Gerade diese Zusatzschilder an diesen drei Straßen im Herzen von Pfersee habenbislang gefehlt“, bestätigen Tine Klink und Bernhard Kammerervon der Bürgeraktion Pfersee „Schlössle“.

 

 

 

Gedenken an Wolfgang Bernheim

Foto: Bernd Zitzelsberger

Nach einem Gedenkgottesdienst in der Herz-Jesu-Kirche war im Mai der Wolfgang-Bernheim-Weg von Monsignore Franz Götz, im Beisein von Angehörigen, Oberbürgermeisterin Eva Weber, Stadtrat Bernd Zitzelsberger, Stadrat Stefan Kiefer und einigen Pferseer Bürgerinnen und Bürgern geweiht worden. Wolfgang Bernheim wurde im Arbeitslager Sakrau wurde er im Herbst 1942 von den Nationalsozialisten ermordet. Er wurde nur 19 Jahre alt.
Der Text des Zusatzschildes lautet: Wolfgang Bernheim (Bruder Paulus) * 7. Mai 1923 in Augsburg † 1942 in Sakrau (Oberschlesien) Sohn einer jüdischen Familie aus Pfersee. Katholisch getauft in der Herz-Jesu-Kirche. Eintritt in den Benediktinerorden. Von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet.
Weitere Informationen zu Wolfgang Bernheim gibt es unter anderem auf der Homepage des Gymnasium bei St. Stephan, wo er wegen seiner jüdischen Familie aufgrund der Nationalsozialisten nur wenige Jahre das Gymnasium besuchen durfte: https://st-stephan.de/erinnerung-an-wolfgang-bernheim/