Pferseer Unterführung: Elektronische Kontrolle soll zu hohe Brummis bremsen

Kontrollierte Höhe: Blinkendes Gelblicht und Warntafeln schalten sich ein, wenn ein zu hoher Lastwagen auf die Pferseer Unterführung zufährt Foto: swa/GThomas Hosemann

Eine elektronische Höhenkontrolle hilft jetzt das Nadelöhr Pferseer Unterführung zu entschärfen. Immer wieder sind dort zu hohe Lastwagen stecken geblieben, haben die Oberleitungen der Straßenbahn beschädigt und den Verkehr teilweise über Stunden lahmgelegt. Die Straßenbahnlinie 3 musste durch Busse ersetzt werden, die ebenso wie die Autos Umleitungen in Kauf nehmen mussten.
Fährt jetzt ein zu hoher Lastwagen auf die Unterführung zu, wird der Fahrer dank der Höhenkontrolle der Stadtwerke Augsburg (swa) mit blinkendem Gelblicht und digitalen Warntafeln auf die drohende Gefahr hingewiesen.
Nachdem die swa bereits vor über einem Jahr mehrere große Warnschilder angebracht hatten, dachten sie, das Problem sei behoben. „Wir gingen davon aus, dass die Schilder auffällig genug für jeden LKW-Fahrer sind“, sagt Stadtwerke-Sprecher Jürgen Fergg. Nachdem sich die Schadensereignisse reduziert haben aber dennoch vereinzelt Unfälle aufgetreten sind, haben sich die swa in Abstimmung mit der Polizei und den städtischen Ämtern für eine dynamische Anzeige entschieden.
„Jetzt sind wir den nächsten Schritt gegangen und haben eine elektronische Höhenkontrolle installiert“, so Fergg. Missachtet ein Brummifahrer alle Warnschilder in den Zufahrtsstraßen zum Pferseer Tunnel, durchfährt er etwa 100 Meter vor der Einfahrt zur Pferseer Unterführung eine Infrarot-Schranke. Ist das Fahrzeug zu hoch, fängt oberhalb der Unterführung ein Gelblicht an zu blinken, auf den Warntafeln leuchtet der Schriftzug „Höhenkontrolle“ auf und auch ein blinkendes „Stop“ soll den Brummi-Lenker an der Weiterfahrt hindern.
Gleichzeitig wird automatisch die Verkehrsleitstelle der Stadtwerke informiert, die sich über eine Verkehrskamera einen Überblick über die Situation verschaffen und bei Bedarf Hilfe vor Ort organisieren oder die Polizei informieren kann. Nötigenfalls muss der LKW aus dem Zufahrtsbereich gelotst werden. Dadurch entstehen aber nur noch geringfügige Verkehrsunterbrechungen in einer Fahrtrichtung. Umfangreiche Umleitungen, Schienenersatzverkehr und zum Teil erheblicher Schaden an der Oberleitung und den Lastwagen sollen dadurch vermieden werden.
swa