Melodienreise bis in den Wilden Westen: Akkordeon Orchester Augsburg 1950 begeisterte bei seinem 25. Auftritt in Stadtbergen. Bürgersaal war beinahe ausverkauft.

Melodienreise bis in den Wilden Westen: Akkordeon Orchester Augsburg 1950 begeisterte bei seinem 25. Auftritt in Stadtbergen. Bürgersaal war beinahe ausverkauft.


Venedig, Kuba, Schweiz, Russland, Amerika: Bei seiner diesjährigen musikalischen Reise hat das Akkordeon Orchester Augsburg 1950 fast kein Land ausgelassen als Inspirationsquelle. Die vielseitigen „Tastenzauberer“ haben nun bereits zum 25. Mal in Stadtbergen begeistert. Ein beinahe voll besetzter Bürgersaal zeugte wie ehedem vom hohen Interesse an der Kunstfertigkeit der Spieler, die Dirigent Helmut Gutmann zu großartigen Aufführungen zu motivieren vermag. Das Konzert moderierte Siegfried Pröll.Fein modellierten die Musiker den „Russischen Tanz“ aus der „Nussknacker-Suite“ von Peter Iljitsch Tschaikowsky. Ein Genuss war auch die akzentuiert dargebotene Ouvertüre zur Operette „Pique Dame“ von Franz von Suppé. Anschließend ging das Orchester über zu anspruchsvoller Unterhaltungsmusik mittels einer rhythmischen Impression eines „Intercity“, der locker durch weite Landstriche bis ins mysteriöse Venedig („Misteriosa Venezia“) rollte. Auf kubanische Rumba-Basslinien („Aquarelli Cubani“) folgten kurzweilige Schweizer Melodien („Souvenirs de Suisse“) mit passendem Kuhglocken-Gebimmel als witzigem Auftakt. Prachtvoll gerieten die Swing- bzw. Ragtime-Nummern, die sich die Spieler ausgesucht hatten, darunter das stilvoll arrangierte Medley „Rendezvous mit Gershwin“. Akrobatische Fingerfertigkeit in schwindelerregendem Tempo zeigte zudem ein Akkordeon-Quartett bei den Stücken „Dizzy Fingers“ und „Flick Flack“. Und da man nun schon mal in Amerika angelangt war, wurde auch der Weg in den Wilden Westen eingeschlagen. Es folgte das Morricone-Special „Spiel mir das Lied vom Tod“, das in seiner Bedrohlichkeit wunderbar zur Geltung kam. Das Publikum wagte kaum zu atmen. Zu guter Letzt machten die Akkordeonisten eindrucksvoll deutlich, dass sie auch vor Rock Musik nicht zurückzuschrecken brauchen. Das wohlbekannte Stück „The Final Countdown“ war genau das, was es ein sollte – eine ausdrucksstarke Hymne, die gewiss vielen Konzertbesuchern noch lange im Ohr geblieben ist…

Text: Thomas Hack / Bild: Daniela Ziegler