Jahreshauptversammlung des BN Stadtbergen

Auf ein besonders erfreuliches Jahr 2018 konnte der Vorsitzende der Ortsgruppe Stadtbergen des Bund Naturschutz (BN), Ludwig Fink, auf der Jahreshauptversammlung in der Waldgaststätte Deuringen zurückblicken.
Die befragten Kandidatinnen und Kandidaten für die Landtagswahl im Oktober 2018 hätten sich weitgehend mit den Zielen des Umwelt- und Naturschutzes identifiziert, insbesondere auch für den Erhalt der freien Fläche südlich der B 300 in Stadtbergen.
Das Volksbegehren gegen das Artensterben sei von mehr als einem Viertel der Bevölkerung befürwortet worden.
Nicht vorangekommen sei man trotz aller konstruktiven Vorschläge beim Versuch, das Mountainbiken im Raum Deuringen in geordnete Bahnen zu lenken.
Eine Deuringer Bürgerin berichtete von kommunalen Verkaufsveranstaltungen für Mountainbiking im Deuringer Wald, von Internetwerbung für das Biken dort, von aggressivem Verhalten ihr gegenüber und von Leuten, die mit Profiwerkzeug ihre Trails herrichteten und veränderten. Es sei ihr völlig unverständlich, dass derartige Zustände vom Bundesforst und den Landkreisbehörden geduldet würden.
Fast einstimmig wurde der Vorschlag des Vorsitzenden Ludwig Fink aufgenommen, im Stadtberger Friedhof eine Baumbestattung zuzulassen. Eine entsprechende Initiative läge seit Jahren schon auf Eis. in vielen Kommunen wünschten sich die Bürgerinnen und Bürger eine derartige naturnahe Bestattung.
Als Aktionen für das laufende Jahr sei geplant, auf der Streuobstwiese Blühwiesen anzulegen, Ende April gebe es wieder eine Pflanzentauschbörse, im Mai eine Vogelstimmenwanderung im Leitershofer Wald und im Juni ein Moorwanderung.
Besondere Beachtung fand der Vortrag von Astrid Hamm, einer Sachverständigen für urbane Waldpflege und Stadtbegrünung, die national und international tätig ist.
Mit zahlreichen Bildern zeigt sie auf, wie man größere und kleinere Gärten, auch Balkone zum Blühen bringen kann und was man für Insekten und Vögel, für Igel und Eidechsen tun kann. Holz- und Laubhaufen bedeuten nicht unbedingt eine Verschandelung der Gärten. Alte Bäume seien ungemein wichtig für zahlreiche Tiere.
Flache Dächer . Garagen und auch Mülltonnenhäuschen könnten pflegeleicht mit Pflanzen, die er Trockenheit angepasst sind, verschönert werden.
Scharf wandte sich Framm Hamm gegen die Unsitte vieler Kommunen, aus „rechtlichen Gründen“ Bäume vorschnell zu fällen. Diesem Denken fielen häufig auch gesunde und stabile Bäume zum Opfer. Baumpflege gelte es professionell zu betreiben.
Unter den vielen Bäumen und Sträuchern, die sie vorstellte, ragten besonders die Disteln heraus, die nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter attraktiv sind, wenn sie mit Reif oder Schnee bedeckt seien.
Dem 90 minütigen Vortrag folgte eine lebhafte Diskussion, bei der auch städtebauliche Frage und die Bedeutung der Energieeffizienz angesprochen wurden.

pm Bund Naturschutz, OG Stadtbergen