Inningen: Lange Sitzung für eine lange Satzung – Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Inningen.

Die langjährigen Mitglieder nebst der aktuellen Vorstandschaft

Es werde heuer ausnahmsweise etwas länger dauern, da nicht nur eine Neuwahl sondern auch eine Satzungsänderung anstehe, kündigte Vorstandvorsitzender Hubert Ahle bei der Begrüßung zur 147. Mitgliederversammlung an. Der Antrag auf Anerkennung der Gemeinnützigkeit bedinge ein paar kleine Änderungen in der Satzung und dieses wiederum, die gesamte Satzung vor der Abstimmung vorzulesen.
Zuvor in der Tagesordnung rangierten aber u. a. die Berichte des Vorsitzenden Hubert Ahle, des Kommandanten Tobias Schmid und des Jugendwarts Patrick Weiß.
Ahle riss in seinem bewusst kurz gehaltenen Bericht die Highlights des vergangenen Jahres an, erwähnte den Fernsehauftritt bei einem Ratespiel, die Übernahme eines neuen Fahrzeugs, das Craftbeer-Fest …
Wichtig war ihm, Dank zu sagen dem Maibaumverein für die Spende einer aus dem Maibaum gefertigten Bank, der vereinseigenen Künstlerin für das Wandgemälde „Heiliger Florian mit Inninger Kirche“ und an seine Ehefrau, die viele Stunden mit der Sysiphusarbeit zubringt, das große und täglich benutzte Gerätehaus sauber zu halten.
Von 71 Einsätzen und über 800 ehrenamtlich geleisteten Stunden im vergangenen Jahr berichtete Kommandant Tobias Schmid. Ausführlich und mit eindrucksvollen Bildern schilderte er den Lösch- und Rettungseinsatz bei einem Zimmerbrand Ende Mai im Osten Inningens Sechs Personen waren dabei, z. Teil mit Fluchthauben, durch das verqualmte Treppenhaus nach draußen gebracht worden. Brandursache war ein Kurzschluss bei Wiederinbetriebnahme eines abgetauten Kühlschrankes.
Auf großes Interesse bei der Versammlung stieß der Bericht von Jugendwart Patrick Weiß, der aktuell 23 Jugendliche betreut Er absolvierte mit ihnen insgesamt 48 Jugendtermine – Übungen, Gruppenabende und weitere Aktionen, darunter eine von den Jugendlichen so gewünschte 24-Stunden-Übung mit Funkausbildung, Rettung aus PKW, Reanimation auf dem Dorfplatz, Mülltonnenbrand, Dienstsport …
Da der Chronist Matthias Schneider inzwischen die bei seiner Amtsübernahme zusammengetragenen historischen und oftmals auch kurzweiligen Berichte noch nicht restlos aufgearbeitet hat, fiel der diesjährige relativ kurz aus, streifte aber die Ereignisse um den am 6.12. zu Tode gekommenen Feuerwehrkollegen, die er durchaus differenziert betrachtete – vor allem die erfolgte Medienberichterstattung – und sich wünschte, derlei nie wieder in seine Chronik aufnehmen zu müssen.
Dr. Michael Vester, stellvertretender Amtsleiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz („Berufsfeuerwehr“), erstmalig zu Besuch in Inningen, stellte sich und seine Erfahrung aus 5 Berufsfeuerwehren vor, wobei er nirgends erlebt habe, dass Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr so gleichermaßen eingebunden seien, wie dies in Augsburg der Fall sei. Er finde das „wirklich genial“ erklärte er unter dem Applaus der Versammlung.
Nach dem eingangs genannten Beschluss über Satzungsneufassung folgte noch die Ehrung von Jubilaren und die Neuwahl des 2. Vorstands, da sich Patrick Weiß aus dieser Position zurückzieht, die er lange Jahre als Jugendwart zusätzlich bekleidet hat.
Nach der Wahl – einstimmig und ohne Enthaltungen – von Christopher Deuringer in dieses Amt schloss Hubert Ahle die Versammlung nach zweieinhalb Stunden mit den Worten „Zweiundzwanzig Uhr vierunddreißig – neuer Rekord!“

Gunnar Olms