Gauner, G’schpusis, Grenzgestalten

Theaterverein Unter Uns präsentierte herzerfrischende Schmugglerkomödie

Wenn die gute alte Agatha Christie auf den g’scherten Alpenlümmel trifft… So in etwa könnte man die herzerfrischende Gaunerkomödie „Schmugglerbazi“ vom Theaterverein Unter Uns umschreiben, die im Bürgersaal für lautstarke Schenkelklopfer bei den Gästen sorgte. Die sympathische Laientruppe hatte die ?ühne akkurat in eine bajuwarische Waldlandschaft verwandelt und vier Abende lang eine gelungene Mixtur aus Heimatschwank und Kriminalgeschichte präsentiert. Heimelig und rustikal bereits das selbst gezimmerte Kulissen-Ensemble: Eine verlassene Jägerhütte mit zahlreichen geheimen Kammern und halb verwesten Spinnenweben, nicht weniger monströs als die Wagenräder eines ausrangierten Leichenkarrens. Mit einer zünftigen Sturztirade an derben Flüchen und rotzfrechen Sprüchen nahm die verzwickte Gaunergeschichte schließlich ihren hanebüchenen Verlauf: Zwei schiache Schmugglerbazis verdingen sich als gerissene Grenzgänger und transportieren im Auftrag des zwielichtigen „Bockerers“ hochbrisante Bärwurzflaschen über den friedlichen Alpenkamm. Doch prompt taucht in deren Hüttenversteck ein weiteres Gaunerpärchen auf – und das allgemeine Alpenchaos nimmt unaufhaltsam seinen Lauf… Heimatverbundene Pikanterien, herrlich schräge Frotzelduelle sowie eine unersättliche Fülle an wüsten Grimassen und brandgefährlichen Actionszenen sorgten für ständige Lacher im Publikum und brachten den Darstellern zudem auch den absoluten Respekt für ihre gekonnt inszenierte Schauspielkunst ein. Die Geschichte selbst wird zunehmend zur feucht-fröhlichen Farce und als schließlich auch noch ein geheimnisvoller Schatz auftaucht – und prompt wieder verschwindet – wird das allgemeine Tohuwabohu im berüchtigten Land der Berge endgültig perfekt. Doch dann fallen die ersten Pistolenschüsse auf der Bühne… Der „Schmugglerbazi“ vom Theaterverein Unter Uns hat durch und durch Spaß gemacht und wieder einmal in schönster Weise deutlich gemacht: Auch junge Leute lassen sich durchaus wieder für die Kunst des heimatlichen Volkstheaters begeistern.

Text/Bilder: Thomas Hack