Die Mittler zwischen Jugend und Rathaus: Jugendrat Stadtbergen, eine neue Generation entdeckt die Politik

Die Mittler zwischen Jugend und Rathaus: Jugendrat Stadtbergen – eine neue Generation entdeckt die Politik


Ob Marktfest, Jugendzentrum oder neues Fußballfeld, die insgesamt 10 Jugendräte aus Stadtbergen, Deuringen, Leitershofen, dem Virchow-Viertel und der Parkschule sind immer vertreten, um sich für die Interessen der Jugendlichen aus ihrem jeweiligen Stadtteil einzusetzen.Jeder Ortsteil (Stadtbergen, Deuringen und Leitershofen) sowie das Virchow-Viertel stellt zwei in demokratischer Wahl ermittelte Jugendräte als direkte Ansprechpartner für die Jugendlichen und Heranwachsenden des jeweiligen Umfelds. Die Parkschule hat zwar ebenfalls zwei Jugendräte, verfügt jedoch nur über eine Stimme in der Versammlung, was zum Beispiel bei Abstimmungen wegen der ungeraden Stimmzahl von neun ein Vorteil sein kann.Große Motivation nötigDie Treffen des Jugendrats finden etwa alle ein bis zwei Monate statt und dienen dazu, künftige Projekte zu planen, die neusten Wünsche vorzustellen und sich gegenseitig auf den neusten Stand der Dinge zu bringen. Die Wahlen finden im Halbjahrestakt statt, wodurch für immer neue Jugendräte gesorgt ist und immer „ein frischer Wind weht“, da ständig engagierte, junge Bürger hinzukommen. Solch ein Amt zu übernehmen und auszufüllen, bedarf schon einer großen Motivation, denn dass es manchmal schwierig werden kann, den Anfragen und Wünschen der Stadtbergener Jugend gerecht zu werden mussten alle Jugendräte schon feststellen. „Wir sammeln alle an uns herangetragenen Vorschläge, Wünsche und Anträge; was davon sich realisieren lassen könnte, darüber befinden wir in den Versammlungen“, definiert Thomas Schöpf (Deuringen) seine Rolle als direkter Vermittler zwischen Jugend und Rathaus. So manchen schlicht und einfach unrealistischen Vorschlag mussten die Jugendräte auch schon einmal ablehnen, etwa als ein großer Hallenfußballplatz, ein Badesee in Deuringen oder gar ein Spielcasino gefordert wurden.Ab 12 Jahren dabei!Bei den anderen Vorschlägen sieht es meistens „vom Prinzip her einfach“ aus, anfangs zumindest. Am besten zeigte sich die eigentliche Problematik am Beispiel eines Fußballplatzes, der neben der Turnhalle in Deuringen entstehen sollte. Das Projekt wurde zwar von Bürgermeister Dr. Ludwig Fink gutgeheißen, doch Anwohner hatten Bedenken, dass der Fußballplatz für sie zur Lärmbelästigung werden könnte. Also muss ein neuer Standort gefunden werden. Das Bauamt ist mit dieser Aufgabe seit fast einem Jahr befasst, bis auf einem neuen Platz gespielt werden kann, könnte wohl noch einige Zeit vergehen.Dass ein Jugendrat engagiert sein sollte ist bekannt, er oder sie sollte außerdem zwischen 12 und 18 Jahren alt sein und sich für Politik interessieren. Um in diesen Themenbereich einen Einblick zu erhalten, ist der Jugendrat die beste Anlaufstelle, auch um sich vielleicht dafür zu entscheiden im späteren Berufsleben den Weg in die Politik einzuschlagen.Die Mühe lohnt sich„Der Zeitaufwand ist nicht so hoch wie es im ersten Moment scheint.“ findet Jugendrat Sven Trautner. „Man sollte sich jedoch für seine Aufgabe interessieren.“ Informiert wird jeder junge Stadtberger Bürger und Umgebung durch einen Brief in dem Steffen Richter, der Jugendbeauftragte der Stadt Stadtbergen, dazu einlädt sich zu beteiligen.Doch trotzdem ist der Jugendrat längst nicht jedem bekannt „Die Jugendlichen die sich für den Jugendrat einsetzen, sind diejenigen die sich auch anderweitig engagieren.“ stellt Richter fest. Auf dem Marktfest gibt es zwar bereits einen Anlaufpunkt, doch auch dort will der Jugendrat in Zukunft noch stärker präsent sein, auch um sich bekannter zu machen und vielleicht ein paar junge Bürger dazu anzuregen sich in diesem Gremium für die Stadt einzusetzen. Immerhin ist in den letzten Jahren viel geschehen: Das Jugendzentrum Inside beispielsweise hat dank des Jugendrates seit April 2007 freitags immer bis 21 Uhr geöffnet statt wie zuvor nur bis 18 Uhr. Als bisher größten Erfolg sehen die Jungendräte Thomas Schöpf und Sven Trautner den Fußballplatz, der hinter dem OBI Gelände entstehen konnte.Vielseitige UnterstützungIm Rathaus wird der Jugendrat als ernst zu nehmendes Gremium selbstverständlich unterstützt: Einmal im Jahr kümmert sich der Kultur- und Sozialausschuss um die Fragen der Räte und informiert sich über die neusten Fortschritte. Größte Unterstützung erbringt auch Steffen Richter, der die Fragen der Jugendräte beantwortet und sie bei den Projekten unterstützt.Auch in Zukunft will der Jungenrat das Angebot für die jungen Bürger ausbauen.Im Moment in Planung ist eine Art „Jugendstadtplan“ der Veranstaltungen und Feste beinhaltet und gedacht ist für neu zugezogene Jugendliche, damit sie sich in der neuen Umgebung schnell zurechtfinden können. Ebenfalls in Planung ist ein Konzert im Jugendzentrum Inside, bei dem Schülerbands aus der Region auftreten sollen. Diese Veranstaltung soll vermutlich im Dezember stattfinden. Es kann also viel bewegt werden. Neuwahlen noch dieses JahrFür Jugendliche, die sich direkt an einen Jugendrat wenden wollen, gibt es eine eigene Internetadresse die über www.stadtbergen.de zu erreichen ist. Von dort aus kann man Vorschläge per E-Mail verschicken, der Jugendrat wird jeden Vorschlag auf alle Fälle wahrnehmen. Die nächsten Wahlen für den Stadtberger Jungendrat sollen noch vor Weihnachten stattfinden; der genaue Termin stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Die Veranstaltung richtet sich an alle Jugendlichen aus Stadtbergen die sich für ihre Stadt einsetzen, sie verbessern oder einfach nur mitentscheiden wollen.  Verena Eireinermehr: www.go-inside.net/Juratmain.htm