Begehung Neubaugebiet – Vorzeigeeinrichtung: Kindertagesstätte Bei der Begehung des Neubaugebiets konnte Vorsitzender Toni Resch drei Stadträte, Claudia Eberle, Ingrid Fink und Wolfgang Kronthaler begrüßen.
An der Friedrich-Ebert-Schule trafen sich 24 Interessierte, die nach 20 Jahren das Wachsen und Werden des neuen Stadtteils unter die Lupe nehmen wollten. Der namensgebende Friedrich Ebert war Vorsitzender der SPD im Deutschen Reich und gilt heute noch als eines der Vorbilder der Sozialdemokratischen Partei.
Viele der 12 Straßen im Bereich des Bebauungsplangebiets 870, das mit 28 Hektar voll bebaut, knapp 2000 Wohnungen umfassen wird, sind nach Sozialdemokraten benannt. Die Haupterschließungsstraße in Nord-Süd- Richtung, ist nach dem ersten Gögginger Bürgermeister, Otto Miehle, benannt.
Seit Ende 1993 rechtskräftig, füllte sich der Bebauungsbereich Südlich der Friedrich-Ebert-Straße erst in den letzten Jahren.
Unmittelbar westlich der Schule wird das Familienzentrum der St. Gregor Kinder-, Jugend und Familienhilfe entstehen. Am Rohbau wird kräftig gearbeitet, der Einzug soll im Oktober 2013 möglich sein. Über den Pausenhof der Mittelschule, die sich bundesweit einen guten Ruf erworben hat, führte der Rundgang zur Streuobstwiese der Schule, wo im Herbst 2009 nicht weniger als 30 Obstbäumchen von Schülern gepflanzt wurden. Am großen Spielplatz Gustav-Heinemann-Straße zeigte Resch die anspruchsvolle Planung, wo sich mit der Wasserhandpumpe auch ein Nassbereich herstellen lässt.
Wolfgang Kronthaler, der den Bebauungsplan als langjähriger Gögginger Stadrat bestens kennt, erläuterte den zähen Werdegang und bestätigte, dass die Bewohner auf die Einkaufsmöglichkeiten und Gaststätten nördlich der Ebert-Straße angewiesen sind.
Dabei könnten im Mittelbereich, der als Mischgebiet gewidmet ist, durchaus Läden und ein Café gebaut werden.
Ein grüner Stadtteil entsteht
Resch bestätigte Gespräche im Stadtplanungsamt, wo diese Defizite durchaus bekannt sind und auf dem Beratungsweg ausgeräumt werden sollen, doch Bauträger müssten auch mitmachen, heißt es dort. Er zeigte anhand des Originalplans „Grünordnung“ die reichhaltigen offenen Grünbereiche, die im Osten ursprünglich gar mit großen Wasserflächen ausgestattet werden sollten . Zwar ist zur Bahnlinie hin die Vertiefung des Himmelsweihers erkennbar, Wasser wird dort aber aus geologischen und praktischen Gründen nicht eingefüllt werden. Auch die Weiher nordöstlich der Olof-Palme-Straße werden sicherlich nicht gebaut, obschon eine „Kanalverbindung“ mit 4m Breite zur Zentralachse Otto-Miehle-Straße planerisch vorgesehen war.
Die beiden großen Kleingartenanlagen entlang der Bahntrasse ergänzen die öffentlichen Grünflächen, die dem erfolgreichen Kleingartenwesen der Stadt Augsburg eine moderne Komponente hinzufügten.
Auffallend in dem Neubaugebiet ist die restriktive Straßenerschließung, die mit fast 60 Absperrpfosten den Verkehr auf wenige Querstraßen lenkt. Immerhin knapp 3000 Fahrzeuge sollen im Endausbau planerisch untergebracht werden und hauptsächlich in Tief- und Einzelgaragen aufgeräumt sein.
Vorzeigeeinrichtung städtische Kindertagesstätte mit 112 Plätzen
Höhepunkt und Abschluss der Gebietserkundung bildete der Besuch der Kindertagesstätte Josef-Felder-Straße, wo deren Leiterin Christine Anlauf sehr intensiv und anschaulich das pädagogische und methodische Konzept erläuterte. 100 Kinder werden in 4 Gruppen umfassend in die Basiskompetenzen und das spielerische Lernen eingeführt, wobei die Gruppenstrukturen die meiste Zeit des Tages aufgelöst sind, damit jedes Kind aus den vielfältigen Angeboten einschließlich des Freiluftbereichs wählen kann. Eine 12-köpfige Kleinstkindergruppe kann von vier Betreuerinnen intensiv
Spielen, sporteln, basteln, Rollen spielen, verkleiden, messen, wiegen, zählen, Spracherwerb und Wissbegierde wecken – nahezu nichts, was nicht geboten wäre? Halt, sagt Christine Anlauf, „den Wunsch nach einem Pony konnten wir nicht erfüllen, aber fast alles andere können wir bieten“ und fügt an, „gerne fragen wir nach Unterstützung von Material und Vorlesepaten, denn das bringt zusätzliche Abwechslung in den Alltag“.
Mit eigener Küche werden die Kinder auch an hochwertige Nahrungszubereitung herangeführt und dürfen, soweit möglich auch zusehen und mitmachen. Als spannungs- und variantenreich stellt sich die Nutzung der ehemaligen Bürocontainer, dem 10-jährigen „Altbau“ und dem Neubau aus Holz dar, der – erbaut vor zwei Jahre und vielfach ausgezeichnet – bei Jung und Alt Begeisterung auslöst. Die Stadträtinnen Eberle und Fink bestätigten, dass die Versorgung mit Kinderbetreuungsplätzen in Göggingen auf hohem Niveau möglich ist, und kaum Wartelisten geführt werden
müssen. Toni Resch