50 Jahre Kindergarten-Bauverein Inningen

Zum 50-jährigen Jubiläum ein Foto für die Nachwelt: stellvertretender Vorsitzender Peter Oßwald, Kassiererin Birgitta Miehle, Voritzender ­Helmut Ewald, Stadträtin Ingrid Fink, Hortleiterin Sarah Fischer, Kurt Schnürch, Max Weinkamm, Kindergartenleiterin Heidi Nehmeyer, Stadtpfarrer Nikolaus Wurzer, Bildungsrefrerent Hermann Köhler

Dass Bürger einer Kommune einen Verein gründen, um den Bau eines Kindergartens anzuregen oder voranzutreiben, ist nicht ungewöhnlich. Dass der Verein dann selbst zum Bauherrn wird – sowas ist schon recht selten. Das ein solcher Verein dann als Eigentümer der Liegenschaft auch noch zum Betreiber wird und dies im 50. Jahr seines Bestehens noch immer ist, das gibt es nur in Inningen!
Welche Leistung  es für die 2.800 Einwohner zählende selbständige Gemeinde Inningen bedeutete, den Bewohnern den Wunsch nach einem Kindergarten zu erfüllen, wurde bei der Jubiläumsfeier deutlich: Kurt Schnürch, Gründungsmitglied und über 40 Jahre als Schatzmeister tätig, erinnerte an die Aktionen zur Erlangung finanzieller Mittel: Altkleider- und Alteisensammlungen und 23 (!) Volksfeste zugunsten des Vereins.

Helmut Ewald, seit 10 Jahren Vorsitzender des Vereins, begrüßte beim Festabend die Gäste im Petrussaal, namentlich die Ehrengäste Stadträtin Ingrid Fink, den Bildungsreferenten der Stadt Augsburg, Hermann Köhler, Schulleiterin Concetta Crestani, und Stadtpfarrer Nikolaus Rieder und stellte den Festgästen im Pfarrsaal den Theodor-Sachs-Kindergarten vor, eine Einrichtung für die zwar damals keine Träger gefunden werden konnte, die sich aber aus mehreren Gründen höchst erfolgreich entwickelte: „Wir machen keine Ferienpause, haben lange Öffnungszeiten und für die Kinder – auch die Hortkinder – werden täglich 150 Essen frisch gekocht!“ Erst kürzlich wurde die Küche für rund 180.000 Euro vergößert und modernisiert. Mit 26 Mitarbeitern sei der Kindergarten auch drittgrößter Arbeitgeber im Stadtteil, die Leiterin feierte bereits ihr 25. Dienstjubiläum, ergänzte Ewald. Überhaupt sei die Kontinuität auch des Kindergartenbauvereins bemerkenswert: „In 50 Jahren nur 3 Vorsitzende, Peter Oßwald fast von Anfang an zweiter Vorsitzender, über 40 Jahre Kurt Schnürch Schatzmeister!“
Wichtige Stationen der Vereinsgeschichte ließ Kurt Schnürch Revue passieren: 1966 die Gründung durch zehn Gemeinderatskandidaten von CSU/Bund der Vertriebenen mit Wahl des 1. Vorsitzenden Johann Marxreiter und Richard Streicher als Stellvertreter. Als weitere Gründungsmitglieder unterzeichneten damals das Protokoll Hermann Göb, Wilhelm Hanus, Josef Hewuszt, Max Koch, Franz Kurka, Konrad Müller, Martin Schapfl und Kurt Schnürch selbst. Das nächste wichtige Datum: Ab 1969 besuchen 55 Kinder den neuen Kindergarten in zwei frei gewordenen Räumen der Schule, mit dem Bauverein als Träger. Die Verwaltung übernahm Irene Schnürch und hatte sie von da an inne bis 2013.
1972, kurz vor der Eingemeindung nach Augsburg, erwarb die Gemeinde ein rund 2.00 qm  gr0ßes Grundstück, das in den Besitz des Bauvereins überging. 1978 erfolgte dann die Einweihung des Kindergartens, benannt nach seinem großen Gönner, Direktor Teodoro Sachs.
Am 14. Dezember 1987 wird Johann Marxreiter jäh aus dem Leben gerissen, an die Vereinsspitze gewählt wird Wilhelm Hanus, der seinen Posten nach einer Amtszeit von 18 Jahren jüngere Hände legt.  Sein Nachfolger wird Helmut Ewald, der bisher Schriftführer war. Kurt Schnürch schloss seinen Rückblick mit dem Dank an alle Gönner des Vereins  und in Erinnerung an die verstorbenen Vorstandmitglieder – darunter auch seine Frau Irene: „Nach mehr als vierzigjähriger tätigkeit haben meine Frau und ich unsere Ämter im Kindergarten und im Bauverein niedergelegt. In all diesen Jahren ist uns  der Kindergarten zur zweiten Heimat geworden …”

Text/Bild: Gunnar Olms