Wiedereinstieg für Frauen in den Beruf

Wiedereinstieg für Frauen in den Beruf

Zum Thema „Wiedereinstieg in den Beruf – welche Möglichkeiten, aber auch Hindernisse gibt es?“ hatte die Kreis-Frauen-Union mit ihrer Vorsitzenden Claudia ­Riemensperger in die Bücherei geladen. Als Diskussionsteilnehmerinnen konnte die frisch gekürte Landtagskandidatin ­Carolina Trautner als Podiumsteilenehmerinnen Ines Penzhorn, Mutter von vier Kindern und erfolgreiche Wiedereinsteigerin, Dr. Annette Rosch von der Arbeitsagentur Augsburg, Andrea Gärtner von der IHK Schwaben sowie Petra ­Zarbock (Personalmanagement des Klinikums Augsburg) begrüßen..
Ines Penzhorn berichtete von ihren Wunsch, nach 12 Jahren als Familienmanagerin wieder in den Beruf einzusteigen, nicht zuletzt aus Sorge um ihre Rente oder einer eventuellen Änderung der Lebenssituation. Ines Penzhorn dachte im Rahmen einer Neuorientierung erst an eine Wiedereingliederung als Steuerfachkraft, allerdings gibt es für die Kosten von 4000 Euro kein Weiterbildungsdarlehen. Für einen Bildungsgutschein, muss man sich erst arbeitslos melden. Sie machte daraufhin eine Weiterbildung bei der IHK mit 30 Wochenstunden, schrieb parallel dazu bereits Bewerbungen und hat nun eine Teilzeitstelle in einer Steuerkanzlei.
Annette Rosch von der Arbeitsagentur Augsburg bezeichnete Ines Penzhorn als Musterbeispiel. Leider seien die Frauen, die zur ihr in die Arbeitsagentur kämen, häufig unvorbereitet, mit vagen Vorstellungen von ihrer zukünftigen Berufstätigkeit und oftmals ohne Plan für die Kinderbetreuung. Die Beratungsstelle für Kinderbetreuung in Augsburg beispielsweise hilft bei der Suche nach den Betreuungsmöglichkeiten.
Rosch betonte, es gäbe keine Stelle von 8 bis 12 Uhr, Teilzeit sei möglich, aber die Frauen müssten flexibel sein. Auch die Möglichkeit des Jobsharings ist bei arbeitssuchenden Frauen wenig beliebt.
Andrea Gärtner von der IHK erzählte von den unterschiedlichen Kursangeboten des Bildungshauses. Nach ihrer Aussage ist es der Idealfall, wenn Frauen nach kurzer Erziehungszeit mit reduzierter Stundenzahl wieder arbeiten. Generell bedürfe es bei den Wiedereinsteigerinnen einer Bestandsaufnahme, was man könne, wo man hinwolle, welche Fähigkeiten man habe, welche durch die Familienzeit neu erworben worden seien. Frauen sollten auch ihr Recht auf Teilzeit einfordern, viele gäben nach Ablehnung des Arbeitgebers zu früh auf. Manche Frauen allerdings könnten leicht wiedereinsteigen: MTAs und PTAs zum Beispiel seien auf dem Markt begehrt und heftig umworben.
Petra Zarbock berichtete von ihrem Erfahrungsschatz mit vorwiegend weiblicher Arbeitnehmerschaft, mittlerweile seien nicht nur im Pflegebereich vorwiegend Frauen, auch bei den Ärzten beträgt der Frauenanteil bereits 60 Prozent. Das Klinikum bietet in Absprache diverse flexible Arbeitszeitmodelle, eine Kinderkrippe, Kindergarten mit Öffnungszeiten für den Schichtdienst (6 bis 18 Uhr), Aktion Sommerkinder (Ferienbetreuung) und ein betriebliches Gesundheitsmanagement. Zarbock appellierte an die Mütter, auch während der Erziehungszeit den Kontakt mit dem Arbeitgeber zu halten. Man müsse Präsenz zeigen, sich auf dem laufenden halten und etwa ein halbes bis ein Jahr vorher Bescheid geben, wenn man wieder arbeiten wolle und auch offen sein für neue Aufgaben.
Auf die vielschichtigen Fragen aus dem Publikum antworteten die Frauen, dass man den Wiedereinstieg selbstbewusst und gut vorbereitet angehen solle. gebe in Schwaben ein gutes Betreuungsnetz für Kinder, auch in den Ferien. Man solle sich auch auf Vollzeitstellen bewerben, oftmals ist eine Teilzeitlösung dennoch möglich! „Uns Frauen muss klar sein, wie wichtig eine soziale Absicherung durch die Berufstätigkeit nicht nur im Hinblick auf die Rente ist.“, fasst die FU-Kreisvorsitzende Claudia Riemensperger die fruchtbare Diskussion zusammen.
 Text/Bild:Ingrid Strohmayr