LEW Wasserkraft hat kürzlich mit den Mäh- und Pflegearbeiten entlang der Wertach südlich der Staustufe Inningen begonnen. Die Arbeiten sind mit den Naturschutzbehörden abgestimmt. LEW Wasserkraft führt die Mäharbeiten im Rahmen der Unterhaltsmaßnahmen am Fluss durch und trägt damit gleichzeitig zum Erhalt der Artenvielfalt von Flora und Fauna bei.
Als Betreiber von fünf Wasserkraftwerken an der Wertach ist LEW Wasserkraft für den Unterhalt an rund 15 Flusskilometern zwischen Inningen und Schwabmünchen zuständig. Zu den notwendigen Unterhaltsmaßnahmen gehört auch das regelmäßige Mähen entlang der Dämme und Deiche. Im Bereich der Staustufen wird deshalb auf der Landseite zwei Mal im Jahr gemäht – im Sommer und Herbst. Auf der Wasserseite genügt in der Regel eine Mahd pro Jahr.
Erhalt wertvoller Lebensräume
Bei den Mäharbeiten spielt auch der Naturschutz eine wichtige Rolle, denn mit der Maßnahme trägt LEW Wasserkraft zum Erhalt wertvoller Lebensräume von Flora und Fauna bei. Dabei handelt es sich um sogenannte Extensivwiesen, die in Teilen aus ökologisch wertvollen Halbtrocken- und Trockenrasen bestehen. Die teilflächig fetten Wiesenbereiche werden durch das Mähen mit der Zeit zu nährstoffarmen Wiesen umgewandelt, die sich dann durch ihre große Artenvielfalt auszeichnen. Ohne regelmäßige Pflege würden diese Flächen in der Sukzessionsfolge verbuschen und letztlich bewalden. Nach dem Mähen wird das Mähgut abgerecht und abtransportiert.
Bernhard Uffinger vom Naturwissenschaftlichen Verein für Schwaben e.V. sieht in den selektiven Mäharbeiten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der ökologischen Vielfalt: „Die Dämme und Deiche an der Wertach stellen für viele seltene und gefährdete Arten der Flora und Fauna einen wichtigen Lebensraum dar – insbesondere für die Insekten, die auf den dort wachsenden Kräutern und Blumen Nahrung und Unterschlupf suchen. Der ständige Stickstoffeintrag aus der Luft und der Umgebung sorgt für ein starkes Wachstum der Pflanzen auf den Dämmen und macht somit die jährlich wiederkehrende Pflege erforderlich. Aus Rücksicht auf die Insekten bleiben bei jeder Mahd immer Ausweichstreifen stehen, in die sie sich dann zurückziehen können.“
Blühstreifen bleiben stehen
Aktuell läuft an der Wertach die Sommermahd. Hier mähen Mitarbeiter von LEW Wasserkraft die Dammkrone, die Landseite der Dämme und an einzelnen Flussabschnitten auch die Wasserseite. Magere, artenreiche Blühstreifen werden im Sommer in der Regel nicht gemäht. Die Flächen dienen zum Beispiel als Nahrungsquelle oder als Unterschlupf für Insekten, die dort ihre Eier ablegen können. Im Herbst mäht LEW Wasserkraft dann zusätzlich zur Dammkrone und der Landseite auch die Blühstreifen und die Wasserseite der Dämme.
Das regelmäßige Mähen ist auch deshalb nötig, um sogenannte Neophyten zu beseitigen. Dabei handelt es sich um nicht heimische und teils invasive Arten, die heimische Arten verdrängen. An der Wertach geht es beispielsweise hauptsächlich um die Beseitigung der Kanadischen Goldrute.
„Mit unseren Maßnahmen und Projekten tragen wir als Wasserkraftwerksbetreiber dazu bei, die Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu erhalten – im Fluss aber auch entlang der Gewässer. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Naturschützern vor Ort wollen wir die Artenvielfalt an den Flüssen weiter stärken“, sagt Andreas Hurler, Leiter Instandhaltung bei LEW Wasserkraft und Koordinator der Mäh- und Pflegearbeiten.
Beeinträchtigungen für Spaziergänger und Fahrradfahrer entstehen während der Mäharbeiten nicht. Die dammbegleitenden Wege müssen nicht gesperrt werden. PM LEWj