Ungewöhnliche Klangvielfalt der Kulturen

Ungewöhnliche Klangvielfalt der KulturenDas Ortner-Roberts-Duo begeistert mit Klezmer, Swing und Calypso


Stadtbergen Eine lebensfreudige Klarinette, ein leidenschaftliches Klavier und ein buntes Repertoire aus der harmonischen Klangvielfalt der Kulturen – dies sind die wohlklingenden Zutaten, aus welchen sich die unverwechselbare Musik von Susanne Ortner und Tom Roberts zusammensetzt. Das Duo vereint in virtuoser Weise Stile und Epochen rund um den Globus und strickt daraus kurzerhand ein farbenfrohes Potpourri an wundersamen Melodien. Die interkulturelle Entdeckungsreise führte die Bürgersaalgäste diesmal von der schwülen Hitze New Orleans‘ bis tief hinein in die schummrigen Hinterzimmer von Buenos Aires. Zünftige Zigeunerweisen verschmolzen harmonisch mit kreolischen Klängen, Tanzmelodien aus der Türkei trafen auf die exotischen Rhythmen Trinidads. Das Künstlerpaar präsentierte mal große Werke aus der unvergesslichen Stummfilmzeit, dann wieder neue selbst geschaffene Stücke. Religiöse Spirituals in betörenden Tango-Rhythmen sind für das Ensemble genauso selbstverständlich wie das Einweben früher Calypsomusik in die klassischen Klavierklänge Antonín Dvoráks. Tosenden Beifall gab es für den ungarischen Csárdás von Vittorio Monti, zu welchem die flinken Finger von Susanne Ortner zu den rasanten Klavierläufen über die Klarinette schwebten. Ihre beinahe schon magische Bühnenpräsenz reicherten die beiden Künstler noch zusätzlich mit einer gehörigen Portion Humor an. So meinte Susanne Ortner fast schon beiläufig über ihren Gatten und Pianisten: „Ich habe das Programm geändert, deswegen ist er jetzt verwirrt“. Ein Höhepunkt war sicherlich die höchst ungewöhnliche Komposition „Meschuggene Mekhutonim“, welche mit einem lebensfrohen Klezmer-Medley begann, in den rumänischen Sírba-Tanz mündete und übergangslos in der virtuosen Jazznummer „The Jubilee Stomp“ von Duke Ellington ihren krönenden Abschluss fand. Der musikalische Reisekoffer schloss sich für diesen Abend schließlich mit den swingenden Beats von Benny Goodmans „Body and Soul“. Und mit Leib und Seele hatte auch das begeisterte Publikum erfahren dürfen, wie großartig sich die unterschiedlichen Klänge der Kulturen zu einem harmonischen Netz aus zauberhaften Musikstücken verweben lassen.