Stadtbergen und seine Partnerstädte: Kulturgenuss in der Arena von Verona und italienische Herzlichkeit

42 Stadtberger besuchten die Partnerstadt Bagnolo Mella

Bereits um 6.30 Uhr trafen sich über 40 Mitglieder des Partnerschaftsvereins, mit der 1. Vorsitzenden Astrid Flagner und 2. Vorsitzenden Gabi Nießner an der Spitze, zur Partnerschaftsfahrt ins italienische Bagnolo Mella. Mit von der Partie waren auch Kassier Rudi Vogel, seine Stellvertreterin Barbara Ottlik sowie die Vorstandsmitglieder Christa Hopfer und Marianne Seitz.
In Bagnolo Mella wurden zunächst die sportlichen Radler des PaVe begrüßt. Paul Reisbacher, Stadtrat und ehemaliger 3. Bürgermeister von Stadtbergen und Erich Maydl, früherer 2. Vorsitzender des PaVe, hatten es sich nicht nehmen lassen, die Strecke vom Brennerpass bis zur Partnerstadt mit dem Fahrrad zurückzulegen (siehe Bericht unten). Der Empfang durch die Vorsitzenden der „amici di gemellaggio“, Loretta Schizzi und Faustino Rossetti, war wie immer sehr herzlich. Mit von der Partie war auch eine kleine Delegation aus Brie-Comte-Robert mit Chantal Loiuse-Adèle, Josette und Daniel Cramet. Im Anschluss ging es in die Pensionen oder zu den privaten Quartiergastgebern.
Am Freitag nahmen die Stadtberger im Lokal „La Baita“ in Cavriana ein exzellentes Mittagessen ein. Im Anschluß daran spazierten sie durch das  „Bilderbuchdorf“ Castellaro Lugasello, einem kleinen mittelalterlichen „borgo“, vollständig von Mauern umgeben. Danach wurde das eigentliche Ziel des Tages angesteuert: Verona. Nach Stadtbummel und individuellem Abendessen trafen sich alle wieder vor der weltberühmten Arena. Die Aufführung der Oper „La Traviata“ von G. Verdi war der Höhepunkt der Reise.
Auf Grund der späten Heimkehr, lange nach Mitternacht, begann der Samstag ruhig, mit beispielsweise einem Bummel über den Wochenmarkt von Bagnolo Mella. Er erinnert ein bisschen an unsere Dult, es gibt nichts, das es dort nicht gibt. Es folgte die Besichtigung des Palazzo Bertazzoli und der dort neu eingerichteten Kunstgalerie, die Werke von Künstlern aus der Umgebung ab 1950 bis in die Gegenwart zeigt. Die Galerie steht unter der Leitung von Gaimpiertro Cacciamali, der es sich nicht nehmen ließ die Stadtberger selbst durch die Ausstellung zu führen. In die bekannte Geigenstadt Cremona führte der Ausflug des PaVe am Nachmittag. Am Abend waren dann alle herzlich zu einem festlichen Essen eingeladen, das Renato Ferrari und sein Helferteam von „Le Missioni“ im Stile eines Sterne-Restaurants zubereitete.
Am Sonntag musste leider schon wieder die Rückfahrt angetreten werden. Mit an Bord waren dieses Mal auch die beiden Radfahrer. Den Weg zurück – brenneraufwärts – wollten sie sich dann doch nicht zumuten.
Einhelliges Urteil der Beteiligten: Die Freundschaft und Herzlichkeit der „amici“ waren wie immer einzigartig. Das Programm, das sie den Stadtbergern geboten hatten, war auch dieses Mal wieder Spitze. Auf Grund der politischen Situation vor Ort erhalten die „amici di gemellaggio“ keinerlei Unterstützung von der Gemeinde. Alle Aktivitäten erfolgen zur Zeit auf rein privater Ebene. Dieses Engagement verdient höchste Bewunderung und einen herzlichen Dank! Auch den Hauptorganisatoren der Reise, Gabi
Nießner und Astrid Flagner, gebührt hohes Lob für den reibungslosen Ablauf der Reise.
Infos und Anmeldeformulare zu allen Fahrten des PaVe sowie allgemeine Infos zu den drei Städtepartnerschaften der Stadt Stadtbergen und/oder zu den Programmen für Erwachsene und Jugendliche des Partnerschaftsvereins Stadtbergen e.V. gibt es auf der Homepage www.pave-stadtbergen.de, beim Vorstand unter pave@stadtbergen.bayern.de, an der Rathaus-Infothek od. Tel. 0821/2438-164.

Erich Maydl

Paul Reisbacher und Erich Maydl: Mit Muskelkraft zur Partnerstadt

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Herzliche Begrüßung der Radler Paul Reisbacher und Erich Maydl in Bagnolo Mella durch u.a. die Vorsitzenden Astrid Flagner, Loretta Schizzi und Chantal Louise-Adèle
Foto Nießner

Zunächst war es nur eine „fixe Idee“. „Wir könnten doch mal mit dem Fahrrad unsere Partnerstadt besuchen“, sagten sich Paul Reisbacher, Stadtrat und früherer 3. Bürgermeister von Stadtbergen, und Erich Maydl, ehemals 2. Vorsitzender des Partnerschaftsvereins. Längere Zeit gingen wir mit dieser Idee „schwanger“. Dieses Jahr realisierten wir unseren Plan.
Die Gründe waren mannigfaltig. Zum einen gab es den sportlichen Aspekt. Wichtiger war jedoch das Signal, das wir den „amici di gemellaggio“ übermitteln wollten. Wussten wir doch, dass die Freunde in Bagnolo Mella zur Zeit ohne jegliche Unterstützung durch die Gemeinde arbeiten, und einzig mit privatem Engagement und mit sehr viel Idealismus immer wieder die gemeinsamen Treffen organisieren. Das Trikot, das wir beim Zieleinlauf trugen, zeigte daher auch die Europa-flagge und die Aufschrift „Europa – jetzt erst recht! – „Europa – ora più che mai!“.
„Wir wollten unseren Freunden zeigen, wie wichtig uns diese Partnerschaft ist!“, waren wir uns einig. „Eine Freundschaft wie diese ist schon einige Anstrengungen wert“!
Die Fahrt ging vom Brennerpass, den Eisack abwärts, zum ersten Etappenziel Brixen. Dabei stellte sich heraus, dass diese vermeintliche „Bergab-Tour“ durchaus eine Herausforderung darstellte: es gab immer wieder heftige Steigungen, gefolgt von rasanten Abfahrten. Die nächste Etappe führte zur deutsch-italienischen Sprachgrenze nach Salurn. Von da ging es weiter nach Rovereto und über Verona nach Valeggio sul Mincio. Dort gönnten wir uns einen ruhigen Tag mit dem Besuch des Parco Sigurtà, eines wunderschönen und eindrucksvollen botanischen Gartens. Über Solferino, dem Geburtsort des Roten Kreuzes, und Montichiari erreichten wir schliesslich Bagnolo Mella.
Bei der „Ziel-Einfahrt“, von den „Bus-Touristen“ und den italienischen Gastgebern mit begeistertem Applaus begrüßt, erlebten wir fast ein wenig „Giro d‘Italia“-Feeling. Wenn man davon absieht, dass die Radprofis halt noch a bissele schneller sind als wir. Aber die schleppen auch keine 20 kg Gepäck eine Woche lang auf ihrem Rennrad mit sich…
„Es war eine interessante Unternehmung, die uns beiden sehr viel Spaß gemacht hat“, waren wir uns einig. Und Paul Reisbacher „orakelte“ bereits: „Wir haben ja schließlich noch mehr Partnerstädte…!“
Erich Maydl