Sozialpolitik gewinnt an Aufmerksamkeit

v.l.n.r: hintere Reihe: Angela Steinecker, Stefan Wirth, Bürgermeister Dr. Stefan Kiefer, Julian Enders, Jonas Straßer, Walter Nadolny, Hermann Sattler; vordere Reihe: Anna Rasehorn und Volkmar Thumser Foto: Eckard Rasehorn

Auf der Jahreshauptversammlung des SPD Ortsvereins Pfersee begrüßte die Vorsitzende, Stadträtin Angela Steinecker Bürgermeister Dr. Stefan Kiefer, der über seine Arbeit als Sozialreferent der Stadt berichtete.
Das Aufgabenfeld der städtischen Sozialpolitik habe sich drastisch erweitert, so Kiefer, im Mittelpunkt stehe die Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum, da nur noch 6.000 Sozialwohnungen bestünden, während ca. 14.000 in den letzten Jahren aus der Sozialbindung gefallen seien: „Die städtische Wohnungsbaugesellschaft (WBG) hat sich verpflichtet, jedes Jahr 100 neu zu errichten.“ Kiefer hofft, dass private Wohnungsbauunternehmen nachziehen.
Mehr Wohnraum für Familien könnte gewonnen werden, wenn ältere Mitbürger aus inzwischen zu groß und teuer gewordenen Wohnungen in kleineren, altengerechteren Wohnraum  umziehen würden. Hier setzt Kiefer auf Beratung und Hilfen statt Prämien, wie sie in der Öffentlichkeit schon diskutiert wurden. Um in diesen und anderen Fällen Wohnungssuchende zu unterstützen, will er zusammen mit Sozialverbänden eine Wohnungsvermittlung und -beratung aufbauen, bei der u.a. die Wohnraumberater des Seniorenbeirats mit zum Einsatz kommen können.
Bei der Altenhilfe ist es gelungen, dass jährliche Defizit um zwei Drittel zu senken.  Für das Sozialticket konnte mit den Koalitionspartnern im Rathaus eine Lösung gefunden werden, die  für alle Bedürftigen attraktiv ist.
Mit der Unterbringung und Betreuung von Asylbewerbern und Flüchtlingen ist dem Sozialreferat ein neues Aufgabengebiet zugewachsen. Während Einstellung und Hilfsbereitschaft der Augsburger erfreulich seien, erschwere es der knappe Wohnraum, die von der Regierung angeforderten Plätze bereit zu stellen, erklärte Kiefer. In Pfersee wurde jetzt ein ehemaliges Arbeiterwohnheim für diesen Zweck gewonnen.
Weitere Schwerpunkte liegen bei der Jugendarbeit, der Armutsprävention und der Inklusion von Menschen mit Behinderung. Eine Aufgabe – nicht nur für das Sozialreferat – ist es, Augsburg familienfreundlicher zu machen.
Volkmar Thumser