Seniorenwandertag nach Bonstetten

Aufstieg zum Staufenberg (577 m)

30 wanderlustige Stadtberger Senioren trafen sich am 14.08. bei wolkenlosem sommerlich warmem Wetter zur Fahrt nach Bonstetten. Dort angekommen ging es auf dem geologischen Lehrpfad vorbei an Kirche und Friedhof zur kleinen Lourdeskapelle, wo ein Nagelfluh-Felsen, Zeuge langer geologischer Prozesse liegt. Weiter sanft bergauf führt der Weg zum Staufenberg, mit 577 m die weit und breit höchste Erhebung. Seine Hochfläche bildete einst den Grund eines Flusstales einer vergangenen Eiszeit. Die Kraft des aus den Alpen abfließenden Wassers formte daraus in den zurückliegenden 2,5 Millionen Jahren die heutige Landschaft um Bonstetten. In der nahen Waldkapelle Herrgottsruh fasziniert ein von Marcel Zapf geschaffenes Glasbild „Antlitz Gottes“.
Weiter zum Waldrand mit schönem Blick auf den Ort Lauterbrunn und am Horizont die Hügelkette der Schwäbischen Alp, führte der Weg wieder in den Wald mit sonnigen Lichtungen vorbei am Fernsehturm „Sender Welden“ nach Bonstetten. Dort im Biergarten des Bräustüble freuten sich alle auf die wohlverdiente Mittagseinkehr mit angeregten Gesprächen
Gegen 14:00 Uhr brach die Gruppe zum „Landart Kunstpfad“ des Fischacher Künstlers Hama Lohrmann (https://hama-lohrmann.com) auf. Los ging es mit der Installation „Platz in der Dorfmitte“. Das zweite Objekt „Holzspitze“ gegenüber der Lourdeskapelle weist wie ein stacheliger Zahnstocher in einem kreisförmigen Stapel aus Rundhölzern in den Himmel.
An der nächsten Station „Am Waldrand“ öffnete sich ein weiter Blick auf Bonstetten. Hier waren manche Mitwanderer etwas ratlos. Beschreibungen zu den Kunstwerken suchten sie vergeblich. Dafür stand ein kleines Schild mit QR-Code. Kurze Zeit später war die „Lauschtour“ aufs Handy geladen. Hama Lohrmann öffnet im Interview einen Einblick in sein Schaffen. Es geht ihm um die Vergänglichkeit jeder Kunst. Die von ihm verwendeten Naturmaterialien aus dem nahegelegenen Wald gesammelt, sind den Naturkräften Wind, Wetter und dem biologischen Abbau ausgesetzt.
Hier wird augenfällig, dass seine Kunst nicht für Jahrhunderte geschaffen ist. Die gesamte Lauschtour anzuhören, erwies sich für eine große Gruppe in zwei Nachmittagsstunden als unmöglich.
Bei der nächsten Station „Wurzel“ las der Autor deshalb Ausschnitte aus dem Interview-Text vor. Der Künstler will einen Hinweis geben, dass es aus belastenden und komplizierten Situationen imer einen Ausweg gibt. Das nächste Kunstobjekt „Kreis“ besteht aus einem verschlungenen Pfad aus Hölzern ohne Anfang und Ende, eingebettet in Kieselsteine – ein Sinnbild für das Leben.
Ein Blick auf die Uhr, und Franz Schmid entschied, die letzten Stationen links liegen zu lassen und nach Bonstetten zurückzukehren, um den geplanten Bus zu erreichen. Vielleicht wiederholt der eine oder die andere die Tour später nochmal alleine, oder mit Freunden und Familie.
Die Teilnehmer verabschiedeten sich mit der Aussicht am 18.09.2021 erneut zu einem abwechslungsreichen Wandertag aufzubrechen, diesmal in den Siebentischwald zu den sieben Bächen.

Text/Bild: Uschi Seib-Kundinger