Schmalzgebackenes zur Fasnacht

Autor Prof. Frei – faschingsmäßig mit Kiachle Foto: G. Olms

Frohsinn und Lustigsein, Ausgelassenheit und Spaß gehören zu den Grundbedürfnissen der Menschen. Reichlich Gelegenheit bieten dafür die Fasnacht oder der Fasching. Sie beginnen in traditioneller Ordnung am „Dreikönigstag“ und dauern bis „Aschermittwoch“. Die letzten Tage vom gumpigen Donnerstag bis zum Fasnachtdienstag sind der Höhepunkt, an denen früher die Arbeit ruhte oder einfach „blau“ gemacht wurde. Heutzutage kann man sich Urlaub nehmen.
Für diese „närrische Zeit“ gibt es verschiedene Besonderheiten mit Maskierung, Hexengestalten oder Umzügen. Neben dem Tanz spielen früher und heute Essen und Trinken eine besondere Rolle.

Luschtig isch dia Fasenacht,
wenn mei Muattr Kiachla bacht,
wenn sie aber koine bacht,
nau pfeif i auf die Fasenacht.

In diesen Versen spiegelt sich die besondere Zuneigung zu schmalzgebackenen Kiachle. In jüngster Zeit wurden diese vielerorts von den Krapfen verdrängt, die von den Bäckereien mit verschiedenen Füllungen von der Marmelade bis zum Mus mit Eierlikör das ganze Jahr über.
Damit die typischen Kiachle weiterhin Beachtung finden, präsentieren wir das Rezept aus dem Kochbuch „D´Schwäbisch Kuche“ von Aegidius Kolb.
500 g Mehl, 1 Prise Salz, 40 g Hefe, 80 g Zucker, 70 g Butter, ¼ l Milch, 2 Eier, etwas Zucker
In lauwarmer Milch lässt man unter Beigabe von Zucker die Hefe gehen, gibt dieses Gemisch in die Mitte des Mehls das als Vorteig ½ Std treiben soll. Dann wird das Salz, der restliche Zucker, Butter, Eier und Milch über den Vorteig gegeben und alles miteinander gut verknetet, bis der Teig Blasen wirft. Dann lässt man ihn 1 Std an einem warmen Ort gehen. Nun sticht man eiförmige Stücke ab, setzt diese nochmals auf das Brett und lässt sie 20-30 min gehen. Anschließend wird der Teig unter ständigem Drehen von der Mitte nach außen gezogen, sodass sich ein starker, fingerdicker Rand bildet, das runde Innenfeld jedoch papierdünn wird. Die Kiachle werden dann schwimmend in Fett herausgebacken, bis sie außen goldbraun und in der Mitte goldgelb sind.
Dazu wünschen wir allen Lesern: „Lants ui schmecka“!