Neudeker Heimatgruppe „Glück auf“ Film über das Erzgebirge im Roncallihaus

Voller Saal im Roncallihaus Bild: Josef Grimm

Zur Premiere des Erzgebirgsfilms „Das Erzgebirge – Grenzgeschichten von Deutschen und Tschechen“ folgten über 100 Besucher der Einladung der Neudeker Heimatgruppe „Glück auf“. Der Dokumentarfilm, dessen Erstaufführung in deutscher Sprache im Roncallihaus stattgefunden hat, konnte bereits Anfang Juli in Neudek/Tschechien – in tschechischer Sprache – gezeigt werden Auch dort war die Resonanz der Zuschauer sehr positiv.
Mit über 100 Gästen war der Saal im Roncallihaus besetzt als zu Beginn Maria Schmiderer auf ihrem Akkordeon mit dem Lied „Wo die Wälder heimlich rauschen“ von Anton Günther die Besucher auf den Film einstimmte. Diesen Titel nahm sich auch Herbert Götz, der Vorsitzende der ARGE Göggingen und 2. Vorsitzende der Neudeker Heimatgruppe als Motto bei seiner Begrüssungsrede, bei der er alle Anwesenden ins Erzgebirge – wo die Wälder heimlich rauschen – einlud. Besonders freute er sich über viele Ehrengäste, die er namentlich herzlich begrüßte, vor allem Andreas Jäckel MdL, die Stadträte Ingrid Fink und Claudia Eberle zusammen mit Altstadtrat Heinrich Bachmann, Gisela Thiel, die Obfrau der SL-Kreisgruppe Augsburg-Stadt und Stadtdir. a.D. Dr. Heinz Münzenrieder sowie Jörg Schilling und Viola Scheler-Eckstein vom Filmstudio „SIRIUS“, die eigens aus Thüringen angereist sind. Vor allem aber begrüßte er die zahlreich erschienenen Besucher aus der früheren Heimat und den großen Anteil der Gögginger Bürger. Sie waren es, die seit 1946 mit den „Neudekern“ ob als Nachbarn oder als Arbeitskollegen zusammenleben und etwas über deren Heimat erfahren wollten. Genau diesem Thema nahm sich der Film an, der sowohl geschichtlich, als auch landschaftlich zugleich vermitteln konnte. Sicher interessant waren auch einige Interviews der dortverbliebenen Personen, die über ihr „bleiben durften“ bzw. „bleiben mußten“ sprachen.
Selbstverständlich stand auch das Neudeker Heimatmuseum an der von- Cobres- Straße in Göggingen im Mittelpunkt. Wie kam es wohl zu diesem Kontakt zwischen dem Filmteam und den „Neudekern“? Am 68. Sudetendeutsche Tag in Augsburg, an dem die Neudeker Heimatgruppe zusammen mit ihren Neudeker Freunden von der Bürgerorganisation „JoN“ ( Jde o Nejdek – Es geht um Neudek ) einen Gemeinschaftsstand hatten, wurde das Filmteam „SIRIUS“, (ebenfalls mit einem Infostand am SDT,) auf sie aufmerksam. Die gemeinsamen Gespräche und Kontakte führten zu der Idee für einen Dokumentarfilm über das Erzgebirge. Das Filmteam besuchte das Heimatmuseum und war erstaunt über all die vielen Aussstellungsstücke. Beim 2. Besuch des Museums wurden auch Josef Grimm, Herbert Götz und Anita Donderer interviewt zusammen mit Dr. Heinz Münzenrieder, der aus der Sicht der „heimischen Bevölkerung“ über die Integration mit den angekommenen Vertriebenen erzählen konnte. Anläßlich einer Busfahrt nach Nejdek/Neudek im Herbst 2018 zum Jubiläum „160 Jahre Neudeker Kreuzweg bzw. 10 Jahre Wiederherstellung“, bei der ein Großteil ursprünglicher Gögginger zugegen war, ließ es sich das Filmteam nicht nehmen, auch dabei zu sein, um die inzwischen freundschaftliche, völkerverständigende Begegnung auf ihren Film zu bannen.
Genau das will der Film auch zeigen, daß trotz viel geschehenen Unrechts nach über 70 Jahren ein gutes Miteinander gelebt werden kann. Er soll aber auch Aufklärung für die jüngere Generation sein, deshalb ist es auch Absicht, diesen Film an Schulen zu zeigen.
Für uns in Göggingen war es laut den Besuchern ein gelungener, interessanter und zugleich lehrreicher Filmabend, der von Maria Schmiderer mit dem Lied „Sudetenland mein Heimatland“ und dem „Feierabend-Lied“ von Anton Günther seinen Ausklang fand.
Der Film ist auch als DVD zum Preis von 19.95 Euro zu erwerben. Einige Exemplare sind im Museum vorhanden. Oder zu beziehen beim Filmstudio SIRIUS, Ortsstraße 2 E, 98744 Meura, Tel. 036701-20895 bzw. Mail info at filmstudio-sirius.de.