Kindern eine Zukunft geben: Ein Haus für Kinder e.V. feiert 10-jähriges Jubiläum

Kindern eine Zukunft geben: Ein Haus für Kinder e.V. feiert 10-jähriges Jubiläum


[Göggingen] Als im Dezember 1996 engagierte Eltern den Verein „Ein Haus für Kinder“ gründeten, um den Neubau des Behandlungs- und Beratungszentrums (BBZ) der Hessing Stifung zu unterstützen, konnte keiner vorhersehen, wie sich die Sache entwickeln würde. Zehn Jahre nach der Gründung zog der Verein, der heute 53 Mitglieder zählt, nun Bilanz und lud dazu in das im Jahre 2004 bezogene neue Gebäude an der Mühlstraße ein, das nach langen Verhandlungen im Jahre 2004 endlich realisiert werden konnte.Wolfgang Winkler, der Direktor der Hessing-Stiftung, sieht in dem Verein einen wahren Segen für das „Förderzentrum für Kinder“, wie das BBZ heute heißt. „In den Jahren 2005 und 2006 allein wurden Anschaffungen im Wert von über 130.000 Euro getätigt. Dafür dankt die Stiftung allen Mitgliedern des Vereins“, sagte Winkler in seiner Festrede. Besondere Worte fand er hierbei für das unermüdliche Engagement der heute noch aktiven Gründungsmitglieder Silvia Söllner, Herlinde Schmid und Horst Scherer. Winkler bedankte sich außerdem bei Helga Treml-Sieder, der ehemaligen BBZ-Leiterin, die 2004 den Vereinsvorsitz übernommen hatte. Seitdem leitet Christine Simmerding das Förderzentrum für Kinder und vertraut auf die gute Zusammenarbeit mit Treml-Sieder.Ausstattung genügte nicht den Anforderungen In den Neubau hatte die Hessing-Stiftung mit staatlicher Unterstützung rund 11,5 Millionen Euro investiert, ohne dabei Anträge an den Förderverein zu stellen. Als sich nach dem Bezug des Gebäudes jedoch herausstellte, dass die Ausstattung im Detail noch nicht den Anforderungen der Therapeuten und Erzieher genügte, sprang der Verein mit seinen Spendengeldern ein, die zuvor im Rahmen vieler gemeinsamer Aktionen gesammelt worden waren. Unter anderem hatten die Mitglieder für den guten Zweck Waffeln gebacken. „Es war eine schöne Zeit, auch wenn beim Waffelbacken nicht allzu viel Geld zusammengekommen ist. Es freut mich, dass es den Verein immer noch gibt“, meinte Söllner rückblickend.Auf Sponsoren angewiesen Heute organisiert der Verein derartige Aktionen nicht mehr. Wie Treml-Sieder erklärte, lohne sich der Aufwand solcher „Eigenproduktionen“ gemessen an den Einnahmen nicht. Deswegen habe man sich hauptsächlich der Suche nach neuen Vereinsmitgliedern und Gönnern zugewandt, um Kindern eine Zukunft geben zu können. Treml-Sieder wörtlich: „Aus dem Samenkorn von damals ist inzwischen eine recht große Pflanze geworden. Doch wie alle Pflanzen muss sie gegossen werden. Daher sind wir auf neue Sponsoren angewiesen.“Im Förderzentrum für Kinder durchlaufen jährlich rund 1000 Buben und Mädchen mit Entwicklungsstörungen bzw. Behinderungen eine ambulante Therapie im Rahmen der Frühförderung. Die momentane wirtschaftliche Situation des Zentrums bezeichnete Winkler als kritisch. Der Hintergrund: Die Fördermittel seitens des Sozialministeriums wurden bis auf die Gelder aus dem Bayerischen Kindergartengesetz eingefroren und können nicht ausgezahlt werden. Daher wurde eine Zwischenfinanzierung erforderlich. Für die Darlehenszinsen muss die Hessing Stiftung aufkommen. Das Förderzentrum ist folglich zu wirtschaftlichem Handeln angehalten. Was nicht unbedingt notwenig ist, kann auch nicht beschafft werden. Es sei denn, der Förderverein springt ein ….  (Text u. Bilder: Daniela Ziegler)