Jazz- und Opernmelodien bei den Hörnern gepackt Das „(B)Lechquintett“ bläst mit goldenen Instrumenten frischen Wind in den Bürgersaal

Wenn die fünf jungen Bläser des „(B)Lechquintetts“ ihre goldenen Instrumente auspacken, ist für eine bunte Mischung aus beliebten Melodien bestens gesorgt. Im Bürgersaal zeigten die versierten Profi-Musiker ein weiteres Mal, wie raffiniert sich mit Tuba und Trompete unterschiedlichste Stilrichtungen umsetzen und in harmonischer Weise miteinander verweben lassen. Der erste Teil des Abends stand ganz im erhabenen Zeichen der großen Klassikkompositionen. Von Puccinis tragischer Künstleroper „La Bohème“ bis hin zu Verdis wuchtigem „Nabucco“ spannte sich der farbenfrohe Reigen an Ouvertüren, die mit ihrem musikalischen Pathos tief unter die Haut gingen. Thomas Fink und Konrad Müller glänzten mit den höheren Klanglinien der Trompeten, während sich Bernd Maucher mit der Posaune und Fabian Heichele an der Tuba kraftvoll den tieferen Tonlagen widmeten. Barbara Vogler beherrschte schließlich als Fünfte im Bläserbunde das Horn in der eleganten „aufgerollten“ wie in der einheimischen „abgerollten“ Ausführung. Nach der Pause wehte dann richtiges Swing-Feeling in den Bürgersaal: Mit rhythmusstarken Stücken von George Gershwin und Duke Ellington präsentierte das Brass-Ensemble eine verspielte Hommage an die großen Jazzgiganten vergangener Zeitepochen. Vom fetzigen Groove zum feierlichen Gospel war es dann nur noch ein kleiner Schritt für die talentierten Musiker: Hielten sich im geschickt verfremdeten „Amazing Grace“ noch klar die Jazz-Elemente im Vordergrund, dominierte im darauf folgenden Spiritual ein ganz neuer Klangkörper die Bühne: Ein gewaltiges Alphorn! Zwischen den ausgewählten Stücken ließen die Instrumentenkünstler dabei immer wieder das Publikum mit liebevollen Erzählungen an den bewegenden Geschichten hinter den Kompositionen teilhaben. Dieser abwechslungsreiche Konzertabend ging schließlich mit einem sehr wehmütigen und wunderschönen Gute-Nacht-Stück seinem Ende entgegen. Und nach diesem sanften „Traummännlein“ verklangen dann auch die letzten goldenen Töne des virtuosen „(B)Lechquintetts“in höchst ergreifender Weise. 

Text: Thomas Hack,  Bild: Daniela Ziegler