„Interesse für Politik kann nicht früh genug beginnen!“ – Landtagsabgeordnete Christine Kamm stellt sich den Fragen von Schülerzeitungsredakteuren der Albert-Einstein-Schule

Zu einem Interview eingeladen hatte das 12-köpfige Redaktionsteam der Schülerzeitung „Volltreffer“ die kommunale Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, Christine Kamm. Assistiert von den betreuenden Lehrkräften Claus Tirschmann und Sabine Stahl-Schnitzler hatten die Schülerinnen und Schüler das Klassenzimmer für eine Pressekonferenz eingerichtet und stellten dem Gast ihre vorbereiteten Fragen.


Wichtiges Thema war naturgemäß das neu eingeführte Büchergeld, das ja von der grünen Landtagsfraktion abgelehnt wird. Christine Kamm bekräftigte diese Ablehnung und nannte die Möglichkeiten einer Befreiung aus sozialen Gründen, aber auch im Fall von Klassen, in denen nur ein einziges Buch gebraucht werde: „Wir drängen bei der Landesregierung darauf, das Büchergeld wieder abzuschaffen und informieren in einer eigenen Internet-Seite darüber.“Ausführlich antwortete die jetzt 52 Jahre alte Landtagsabgeordnete auf die Frage von Monika Muth (14), seit wann sie sich denn für Politik interessiere und was denn ihre ersten Aktivitäten gewesen seien. „Mit 16 Jahren begann ich mich mit Politik zu befassen; damals waren es die Diskussionen um Atomkraftwerke, die mich interessierten, in den Jahren 1978/79 dann engagierte ich mich gegen die Stationierung zusätzlicher amerikanischer Atomraketen auf deutschem Boden.“Auf die Frage, wann und wie weit sich denn Jugendliche für Politik interessieren sollten, riet Kamm, so früh wie möglich damit zu beginnen.Zum ernsten Thema der fehlenden Ausbildungsplätze für Hauptschulabgänger der nächsten Jahre, räumte sie ein, dass hier die Politik zwar allenfalls verbesserte Rahmenbedingungen, selbst aber keine Lehrstellen schaffen könne. Den die sich bewerbenden Schülern riet sie, Absagen nicht persönlich zu nehmen und verdeutlichte dies am Beispiel eines Personalchefs, der für einen zu vergebenden Ausbildungsplatz 200 Bewerbungen vorliegen habe. „Persönliche Verbindungen spielen eine große Rolle; viele Firmen besetzen Ausbildungsplätze fast ausschließlich mit Angehörigen von Mitarbeitern“, gab sie zu bedenken und fragte ihrerseits in die Runde nach bereits bestehenden Berufswünschen. „Soziales, Verwaltung, Koch, Polizist …“ kam da ebenso als Antwort wie „ich weiß noch nicht“ bei den noch jüngeren Schülern.Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie einer Abgeordneten, die Arbeit eines Politikers, sein Arbeitsaufwand waren weitere FragepunkteNach rund einer Stunde endete der offizielle Teil des Interviews, in dessen Anschluss sich Christine Kamm aber noch Zeit nahm für ein paar persönliche Worte mit den Jugendlichen. Das gesamte Interview ist übrigens nachzulesen in der nächsten Ausgabe (Nr. 20, Januar 2006) des VOLLTREFFER, der seit ihrer Gründung 1998 bereits mehrfach preisgekrönten Schülerzeitung der Albert-Einstein-Schule Haunstetten.