Es war ein vielleicht denkwürdiger Tag im lokalen Themenfeld Inklusion: während des diesjährigen Jugendfußball-Turniers beim Sportverein Bergheim (SVB) erfolgte der Anstoß – sogar im wörtlichen Sinne – für ein Projekt, bei dem gleich mehrere Akteure Neuland betreten: gemeinsames Fußballtraining behinderter und nichtbehinderter Kinder und Jugendlicher. Dabei gilt es zunächst einmal, Erfahrung zu sammeln, das Thema öffentlich zu machen, vielleicht andere Vereine mit einzubeziehen und so das Ganze auf eine breitere Basis zu stellen. An einer von Robert Kratzsch, dem Vereinsvorsitzenden des SVB organisierten Art Podiumspräsentation unter freiem Himmel, mitten zwischen den Spielfeldern, nahmen etliche Kommunalpolitiker und Referenten und Fachleute aus Behindertenarbeit, speziell von dem Projektpartner, der Brunnenschule Königsbrunn (unter Trägerschaft der Lebenshilfe) teil.
Jugendleiter Stefan Dörle, federführend für das Projekt im Verein und Inklusionsbeauftragter im Bezirk Schwaben: „Die Idee war, wie gelingt es, die Behinderten, die großenteils gute schulische Leistungen erbringen, an den Fußball heranzuführen. Wir machen ein halbjähriges Projekt daraus, einmal in der Woche, schließen es im Januar ab bei einem großen Fest in Bergheim und tauschen dann die Erfahrungen aus.“
Sozialreferent Dr. Stefan Kiefer hatte eine Kurzversion des Aktionsplanes Inklusion der Stadt Augsburg mitgebracht (Bild rechts) und stellte dazu fest, dass der Sport darin kaum vorkommt und deshalb die Initiative der Vereine sehr wichtig sei.
Dirk Wurm stellte fest, dass das Potential der Breitensportvereine für Inklusionssport riesengroß sei und das auch im Bereich der Sportförderung künftig berücksichtigt werden solle.
Timm Hasselmeyer, Sonderschulrektor der Brunnenschule Königsbrunn und gleichzeitigVertreter der Lebenshilfe: „Ich glaube, dass unsere Schüler durch Teilnahme an diesem Projekt ihre Leistung und ihr Selbstbewusstsein steigern werden.
Frank Schweizerhof, Abteilung Soziales, Inklusionsfußball im Bayerischer Fußball Verband: Kennen aktuell 30 Vereine in Bayern, die diesen Weg schon gegangen sind, wir haben Erfahrungswerte, unterstützen diese Vereine vielfältig, bieten entsprechende Trainerfortbildung an.“