In den Alpen und in der Umgebung von Stadtbergen

Foto: Franz Schmid

Die Wanderung des Seniorenbeirats Stadtbergen in Kooperation mit dem TSV Leitershofen führte am Samstag, 14. September in die Ammergauer Berge. Ziel war die Romanshöhe ein wunderschöner Aussichtspunkt in die Ammergauer Bergwelt und gleichzeitig Mittagsrast im gleichnamigen Gasthof. Die Teilnehmer hatten die Wahl von Unterammergau aus den gemütlich ansteigenden Altherrenweg zu wählen oder noch im Tal der Ammer durch das Pulvermoos zu wandern und einen steileren Anstieg zur Romanshöhe in Kauf zu nehmen. Durch Wald- und Wiesenlandschaften ging es dann wieder bergab nach Oberammergau. Dort hatten die Teilnehmer reichlich Zeit, den Ort ausgiebig zu erkunden.
Sofort fallen den Besuchern die zahlreichen bunt bemalten Häuser mit der Lüftelmalerei auf und den vielen Motiven mit religiösen Darstellungen, mit Szenen aus der Märchenwelt und aus dem Alltags- und Landleben. Besonders imposant das ebenfalls bemalte stattliche Geburtshaus des bayerischen Schriftstellers Ludwig Thoma und das kunstvoll bemalte Pilatushaus. Im Erdgeschoß dieses Hauses ist „die lebende Werkstatt“ untergebracht, wo die Besucher den Kunsthandwerkern bei der Arbeit über die Schulter schauen können. Weit über die Grenzen hinaus ist die Oberammergauer Holzschnitzkunst bekannt, aber es gibt auch schöne Hinterglasmalereien und die unterschiedlichsten Produkte aus der Töpferei. Was die Besucher ebenfalls gleich bemerkten, sind viele Männer mit Bärten und langen Haaren. Das findet darin seinen Grund, dass 2020 wieder die schon weltweit bekannten Oberammergauer Passionsfestspiele stattfinden. Im Pestjahr 1633 hatten die Oberammergauer gelobt, regelmäßig Passionsspiele aufzuführen, wenn sie von der schrecklichen Geisel befreit würden. Dieser Brauch wird auch heute noch durchgeführt im Abstand von jeweils 10 Jahren. Mitwirken an den Spielen dürfen nur Einheimische oder Personen, die mindestens schon 20 Jahre ununterbrochen in Oberammergau wohnen. Am Passionsspiel nehmen rund 2400 Personen teil, das bedeutet, dass nahezu jeder Zweite der gut 5000 Einwohner zählenden Gemeinde mitwirkt.
Alle Teilnehmer waren nicht nur von der erlebnisreichen Wanderung sondern auch von der Schönheit des Ortes unterhalb des markanten Hausberges Kofel sehr angetan.
Beim Seniorenspaziergang am Donnerstag, 26. September über die nahezu baumlose Hochfläche bei Deuringen war eigentlich beabsichtigt, den Teilnehmern noch einmal die Möglichkeit zu geben, sich die warme Sonne richtig ins Gesicht scheinen zu lassen. Aber es kam ganz anders! Regen und Wind war angesagt und so blieben viele Spaziergänger lieber zu Hause. Für die kleine Gruppe, die sich herausgewagt hatte, war der Spaziergang ein schönes Erlebnis. Es regnete auch nur kurzzeitig am Anfang des Weges und durch die geringe Teilnehmerzahl hatte man mehr Muße, die Schönheiten am Rand des Weges zu betrachten. So beeindruckten auf der Hochfläche zwei einsam stehende, besonders große Bäume, eine Buche und eine Linde mit jeweils einem Bankerl zu Ausruhen. Viel Interessantes gab es auch bei der Durchquerung von Deuringen mit schönen Häusern und kunstvoll gestalteten Gärten. Der Rest des Weges ging durch den Wald hinab zum Golfrestaurant Da Carlo, wo schon Kuchen und Kaffee auf die Spaziergänger warteten.

Raimund Strauch