Gesunde Schulverpflegung – was kann verbessert werden?

Die SPD-Landtagsabgeordneten und frauenpolitischen Sprecherinnen Simone Strohmayr und Ruth Müller besuchen das Fachzentrum Ernährung/Gemeinschaftsverpflegung in Stadtbergen an der Bismarckstraße
Das Angebot an Ganztagsklassen wird in Bayern ausgebaut. Entsprechend wächst auch der Bedarf, die Schülerinnen und Schüler mittags mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen.
Doch worauf kommt es bei der Qualität im Mensaessen an? Auf ihrer dreitägigen Sommerreise besuchten die Landtagsabgeordneten und frauenpolitischen Sprecherinnen der SPD-Landtagsfraktion Dr. Simone Strohmayr und Ruth Müller das Fachzentrum Ernährung/Gemeinschaftsverpflegung im Amt für Ernährung/Landwirtschaft und Forsten in Stadtbergen. Das Fachzentrum qualifiziert und vernetzt Verpflegungsverantwortliche in Kitas, Schulen, Betriebskantinen sowie in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen. Im Gespräch mit Alexandra Hiebl und Veronique Germscheid vom Fachzentrum erfuhren die beiden Landespolitikerinnen auch, wo die Probleme der Mensa-Angebote liegen.

Grundsätzlich regelt die Mittagsverpflegung jede Schule selbst. In der Regel komme es auf die Rektoren und die Sachaufwandsträger an, was in den Mensen angeboten wird. Doch unterscheidet der Freistaat sehr genau, ob es sich um eine aufwärmende oder selbst kochende Mensa handelt. „Die erste wird bezuschusst, letztere nicht“, mahnen Strohmayr und Müller. Das führe zu einer großen Ungleichbehandlung und manchmal auch zu Qualitätsunterschieden.
Die Rektoren werden zudem beim Neu- oder Umbau einer Mensa allein gelassen. Sie würden oft eine bauliche Beratung benötigen, die aber nur von bautechnischem Personal kommt, die wiederum aber keinerlei Fachkenntnis aus dem Bereich Küche und angenehme Essumgebung haben. Ein gutes Beispiel ist der Schallschutz. Strohmayr: „Viele Kinder scheuen die Mensen, weil es einfach zu laut ist.“
Nach einer Studie der FH Fulda wäre es wünschenswert, wenn jeder Schule eine Schulverpflegungskraft beigestellt werden könnte. Das könnte beispielsweise ein Hauswirtschafter oder eine Hauswirtschafterin sein.
Diese sollten sich um den Ablauf in der Küche oder um die Ausgabe, um eine angenehme Atmosphäre, einen abwechslungsreichen Speiseplan sowie um das Marketing kümmern. „Dann würden auch die Mensen besser angenommen und ein schulischer Mittelpunkt werden“, so Germscheid. Außerdem macht ihre Kollegin Alexandra Hiebl auf die vielen Fortbildungsmaßnahmen aufmerksam, die ihr Fachzentrum jährlich anbietet. Die Anregungen und kritischen Punkte wollen die Abgeordneten Strohmayr und Müller nun mit nach München nehmen.