Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Stadtberger,

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Stadtberger,

heute möchte ich Sie mit dem Klassiker der Frühlingsliteratur schlechthin begrüßen, dem wohl bekanntesten Frühlingsgedicht von Eduard Mörike:

Er ist’s
Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab ich vernommen!

Weniger bekannt ist wohl, dass Mörike zu seiner Zeit „… als bedeutendster deutscher Lyriker nach Goethe bezeichnet“ wurde. Wikipedia würdigt ihn weiter: „Mörike galt lange Zeit als ein typischer Vertreter des Biedermeier, der die vertraute und enge Heimat besingt… Heute erkennt man das Abgründige in Mörikes Werk und die Modernität seiner radikalen Weltflucht.“

Dieser unser deutscher Dichter hatte aber auch überraschende Seiten. So schrieb er einmal das folgende Gedicht auf ein Ei – so sagt man:

Ostern ist zwar schon vorbei,
Also dies kein Osterei;
Doch wer sagt, es sei kein Segen,
wenn im Mai die Hasen legen?
Aus der Pfanne, aus dem Schmalz
Schmeckt ein Eilein jedenfalls,
Und kurzum, mich tät’s gaudieren,
Dir dies Ei zu präsentieren,
Und zugleich tät es mich kitzeln,
Dir ein Rätsel drauf zu kritzeln.
Was hat Gott zuerst erschaffen,
Wohl die Henne? Wohl das Ei?
Wäre das so schwer zu lösen?
Erstlich ward ein Ei erdacht:
Doch weil noch kein Huhn gewesen,
Schatz, so hat’s der Has gebracht.
(nach Eduard Mörike)

Ihnen und Ihren Familien gesegnete Kartage und frohe Ostern!

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Bürgermeister
Paulus Metz