De facto ist es wohl eine Gegenreaktion auf die Bemühungen der Stadtverwaltung, gegen Radl-Rowdies vorzugehen (was wiederum aufgrund von vielen Bürgerbeschwerden erfolgt) – jedenfalls erklärte Dr. Ernst Kundinger, Sprecher eines privaten Fahrrad-Arbeitskreises, dass sich dieser gegründet habe auf Basis eines entsprechenden Zeitungsartikels: „Wir haben uns die Situation angeschaut um zu sehen, wo man etwas verbessern könnte.“ Dem Fahrradfahren müsse ab sofort die gleiche Bedeutung zukommen wie dem Autoverkehr – so eine der zahlreichen Thesen, für deren Unterstützung der Arbeitskreis 773 Unterschriften gesammelt hatte, die er jetzt als Abschluss der Aktion an Bürgermeister Paulus Metz übergab, zusammen mit zwei DIN A4-Seiten mit Forderungen für Verbesserungen zugunsten eines „sicheren und schnelleren Vorankommens mit dem Fahrrad“. Es habe bereits zielführende Initiativen gegeben, räumte Kundinger ein, er habe auch beim Neujahrsempfang und bei einer Stadtratssitzung offene Ohren für die Problematik erkannt, über alle Fraktionen hinweg.
Das bestätigte Metz und betonte die gemeinsamen Bestrebungen, Stadtbergen zu eine Fahrradstadt zu machen. Gleichzeitig verteidigte er die angesprochenen Kontrollen. Es gehe vor allem um fehlende Beleuchtung und der widerrechtlichen Benutzung von Gehwegen, oft auch in entgegengesetzter Richtung. Er kenne ja noch nicht die Positionen der Unterschriftenliste, wisse aber zum Beispiel um die Probleme an der Bismarckstraße: „Als ich noch nicht Bürgermeister war, haben wir uns beim Umbau der Straße für Radwege eingesetzt aber dann mehrheitlich beschlossen, dass der Untere Stadtweg und die Pferseer Straße für die Radfahrer Ausweichstrecken sind und die Bismarckstraße nur ausnahmsweise benutzt werden soll.“ Metz bedankte sich für das Engagement des Arbeitskreises als Initiative aus der Bürgerschaft und sagte zu, sich zusammen mit dem Stadtrat damit zu befassen.