Elektrisierendes Wechselspiel auf dem Akkordeon: „NOVAorchestra“ zu Gast im Stadtberger Bürgersaal

Elektrisierendes Wechselspiel auf dem Akkordeon: „NOVAorchestra“ zu Gast im Stadtberger Bürgersaal


Das Akkordeon hat nicht nur in Bierzelten seinen festen Platz. Längst hat es auch die Konzertsäle erobert. Im Bürgersaal Stadtbergen hat nun das Akkordeon-Orchester „NOVAorchestra“ unter der Leitung von Eliseo Grappasonno gezeigt, mit welcher Dynamik gehobene Musikliteratur auf diesem Instrument gespielt werden kann. Den ersten Programmteil bildeten Werke der zeitgenössischen Originalmusik. Bereits der Auftakt – ein anspruchsvolles Stück namens „Eine Nacht in Castle Hill“ – ließ keine Zweifel offen: Die Musiker beherrschen das breite Klangspektrum ihrer Instrumente perfekt und liefern ein elektrisierendes Wechselspiel an lauten und leisen Tönen, schnellen und langsamen Passagen. Rhythmisch akzentuierte Paukenschläge verliehen Werken wie Fritz Doblers „Romanze“ und Wolfgang Jacobis „Arioso“ (aus „Sinfonische Suite“) einen angenehm vollen Klang. Liebhaber besonders eingängiger Melodien freuten sich über die Darbietung der „Russischen Fantasie“ von Jörg Draeger, in deren Verlauf sich rasche, von den Musikern gekonnt inszenierte Tempowechsel ergeben.Im zweiten Programmteil widmeten sich die Orchestermitglieder der klassischen Musik. Daraus stach Johann Sebastian Bachs „Ouvertüre“ aus „Orchestersuite Nr. 1 C-Dur“ hervor. Dirigent Eliseo Grappasonno hatte diese Komposition bearbeitet – mit Erfolg, wie sich beim Konzert herausstellte, denn die Klangfarbe des Akkordeons verlieh dem Werk ein reizvolles Kolorit. Die Akkordeonbässe hingegen erinnerten in ihrer volltönigen Farbigkeit durchaus an eine Orgel. Volkstümliche Stimmung kehrte indessen bei zwei Stücken von Antonín Dvorak ein. George Bizets „Farandole“ (aus „L‘Arlesienne Suite Nr. 2) versprühte ganz die Heiterkeit, die diesem historischen provenzalischen Volkstanz zu Eigen ist. Das Publikum honorierte den Auftritt mit großem Beifall, denn an diesem Abend wurde deutlich: „Mit dem Akkordeon lassen sich viele Stilrichtungen interpretieren. Es handelt sich sowohl um ein Melodie- als auch um ein Begleitinstrument. Dadurch ähnelt es dem Klavier, doch im Gegensatz dazu können die Töne wie beim Blasinstrument verformt werden“, so der Dirigent im Gespräch mit unserer Zeitung.Im Akkordeon-Orchester „NOVAorchestra“ spielen erfahrene Orchestermusiker wie auch junge Solisten, die bereits in verschiedenen Regional-, Landes- und Bundeswettbewerben ihr Können gezeigt haben. Dirigent Eliseo Grappasonno war sechs Jahre lang Konzertmeister des Landesakkordeon-Orchester Bayern und unterstützt seit elf Jahren den Akkordeon-Club-Eichenau, zu dem insgesamt vier Orchester, darunter auch das „NOVAorchestra“, gehören. Weitere Informationen und Konzerttermine sind unter www.ace-ev.de und www.nova.bugari.eu abrufbar.  D.Ziegler