„Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Fluchtursachenbekämpfung!“

Die Bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen Dr. Beate Merk (CSU) besuchte die Flüchtlinge in Stadtbergen. Sie zeigt sich beeindruckt vom großen Engagement der ehrenamtlichen Helfer

Hohen Besuch erhielt die Stadt Stadtbergen am vergangenen Montag: Auf Einladung der CSU-Landtagsabgeordneten Carolina Trautner kam die bayerische Europaministerin Dr. Beate Merk (CSU) in die Kommune um sich über die Unterbringung und Integration der in Stadtbergen lebenden Flüchtlinge zu informieren. Beim kleinen Empfang im Rathaus Stadtbergen betonte Erster Bürgermeister Paulus Metz, dass es die Stadt mit knapp 15000 Einwohnern ohne der großartigen und tatkräftigen Unterstützung der 180 Ehrenamtlichen nicht schaffen würde, die mittlerweile 186 Flüchtlinge aus Syrien, Nigeria, Somalia, Afghanistan, Eritrea, Irak, Pakistan und der Ukraine zu integrieren. So bietet die Flüchtlingshilfe Stadtbergen neben qualifiziertem Deutschunterricht, Begleitung bei Behördenangelegenheiten, Alltagshilfen, soziale und kulturelle Integration, verfügt über eine Fahrradwerkstatt, bietet pädagogische Schulbegleitung und vieles mehr. Dank der guten Zusammenarbeit mit den örtlichen Sportvereinen kann ein umfangreiches Angebot der verschiedensten Breitensportarten angeboten werden, was wiederum von den „Neu-Stadtbergern“ dankbar und intensiv wahrgenommen wird. Dabei hob der Bürgermeister deutlich heraus, dass Stadtbergen eine der ersten Kommunen im Landkreis war, die sich bereit erklärte, Flüchtlinge aufzunehmen.
In den Räumlichkeiten der Pfarrei Maria Hilf  besuchte die Ministerin anschließend den Deutschunterricht der Dozentinnen Ulrike Niederzoll und Ulrike Aichele-Kitzig, die motiviert mit einer Gruppe junger Afrikaner Grammatik, Aussprache und Rechtschreibung „paukten“. „Das Engagement bei der Integration von Flüchtlingen ist absolut wichtig. Und dabei gilt: Die Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Die von der Flüchtlingshilfe Stadtbergen organisierten Deutschkurse sind vorbildlich. Und ich halte es für wichtig, dass nicht nur Männer, sondern auch Frauen aus Familien mit Bleiberecht durch Sprachkurse ihre Chance zur Integration bekommen“, betonte die Ministerin.
Ein Schwerpunkt der Arbeit von Dr. Beate Merk ist die Fluchtursachenbekämpfung. Dazu sagt sie: „Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen in ihren Herkunftsländern eine Lebensperspektive haben. Bayern wird sich hier verstärkt engagieren. Wir werden vor allem im Nahen Osten gezielt regionale Projekte, vor allem im Bereich der Bildung, unterstützen. Vor wenigen Wochen informierte ich mich hierzu in Jordanien, bald reise ich in den Nordirak.“ Das Gespräch mit einigen Asylsuchenden, die derzeit in der Unterkunft in der Bismarckstraße leben, auf die Anfang Dezember ein hinterhältiger Brandanschlag auf eines der fünf Holzhäuser verübt wurde, war der Ministerin ein persönliches Anliegen. Sie verurteilte diese entsetzliche Tat zutiefst, deren Täter bisher nicht ermittelt werden konnte, und sagte abschließend: „Ich bin beeindruckt, was Stadtbergen bei der Versorgung und Integration von Flüchtlingen leistet. Das gilt für die Stadt, aber vor allem auch für die vielen ehrenamtlichen Helfer, die sich hier selbstlos einsetzen“.
Landtagsabgeordnete Carolina Trautner hob heraus, dass derzeit im Landkreis etwa 2200 Flüchtlinge leben, „Nach der Flucht müssen die Menschen erst einmal ankommen. Nur durch den außergewöhnlichen Einsatz so vieler Ehrenamtlicher hier gelingt das. Dies könnte der Staat ganz sicher nicht leisten. Daher bin ich für das Engagement sehr dankbar. Asylbewerber und Flüchtlinge mit Bleibeperspektive müssen Deutsch lernen, um in unserer Stadt integriert werden zu können. Teilhabe geht nur über Kommunikation. Die freiwilligen Deutschkurse leisten hierzu einen wesentlichen Beitrag, der nicht hoch genug einzuschätzen ist. Die Stadt hat sich gut vorbereitet und ihre Hausaufgaben gemacht. Das hoch engagierte Team um die Integrationsbeauftragte Ingrid Strohmayr öffnet viele Türen und erleichtert es den Ankommenden, sich bei uns zurechtzufinden. Im Zusammenspiel mit Erstem Bürgermeister Paulus Metz gelingt es, auf die Bedürfnisse der Flüchtlinge einzugehen und diese in das Stadtleben einzubinden“.

Ingrid Strohmayr