Ehemaliger Post-SV-Platz: „Was würden sich die Pferseer wünschen?“

Robert Zenner sammelte die Anregungen und Vorschläge aus dem Publikum

Sportreferent Dirk Wurm und der Leiter des Sport- und Bäderamtes Robert Zenner informierten über die Planungen im Rahmen des Projektes „Augsburg macht Sport Platz!“

Rund 30 Gäste waren der Einladung des Sportreferats ins Westpark-Bildungszentrum gefolgt, Vertreter örtlicher Sportvereine und Mitglieder des Stadtrats (aus Pfersee Anna Rasehorn).
Einleitend nannte Dirk Wurm beeindruckende Zahlen: rund 180.000 Augsburger betätigen sich sportlich, zwischen 70.000 und 75.000 davon in einem Sportverein – Grund genug für die Stadt, einen Sport- und Bäderentwicklungsplan zu entwickeln, den sie jetzt nach und nach in einzelnen Stadtteilen vorstellt.
Beginnend mit den Planungsvorschlägen für die Gögginger Karl-Mögele-Anlage und das Luftbad kam Dirk Wurm schon zum ehemaligen Sportplatz des Post-SV Pfersee. Nach Beginn der Baumaßnahmen für die neue Sportanlage, deren Grundstein im Sheridan Park bereits gelegt wurde (wir berichteten), ist noch nicht geklärt, was denn mit der bisherigen geschehen solle. Die Fläche werde derzeit mit Aufstellung eines Bebauungsplanes neu überplant, erklärte Wurm. „Es gibt im Sport- und Bäder-Entwicklungsplan keinen entsprechenden Vorschlag, hier entsteht ja angrenzend ein Wohnbaugebiet mit entsprechendem Grünzug, aber es würde mich interessieren, was Sie sich in diesem Bereich vorstellen könnten“, richtete er die Frage an das durchweg fachlich und politisch kompetente Auditorium und gezielt an Heinz Krötz, den Vorsitzenden des Post-SV. „Für uns ist diese Fläche natürlich viel zu klein für die 16 Mannschaften, die wir haben“, stellte Krötz klar. Es sei hier auch gar kein Spielfeld, sondern eine abgesteckte Wiese, auf der die Jugendlichen trainieren können. Eventuellen Hoffnungen des Vereins auf finanzielle Unterstützung seitens der Stadt und einer Vergrößerung der Sportfläche gab Dirk Wurm wenig Raum: „Sie kennen die Sportförderrichtlinien der Stadt Augsburg – dass Bedarf an umfangreicher Grundsanierung besteht, sieht man den Flächen an; aber es wird ohne Mithilfe des Vereins nicht gehen. Die Stadt ist nicht in der Lage einem Sportverein einen Platz zu schenken.“ Dass der Bebauungsplan die jetzige Fläche nicht verkleinern werde, sicherte Wurm aber zu. „Für mich wäre die Aufgabe, die ich von hier mitnehmen kann, festzustellen, was man mit den beiden Feldern machen kann. Soforthilfe ist jedenfalls nicht möglich, denn um den Platz sich regenerieren zu lassen, dürfte er ein Jahr lang nicht bespielt werden.“ Aus dem Verein kam dazu ergänzend, dass eine Firma erklärt habe, auf der Fläche müsse die Deckschicht komplett abgetragen und neu aufgebaut werden und der Platz sei für drei Monate nicht nutzbar.
Robert Zenner bestätigte die Mängel des Platzes, die seine Mitarbeiter dort festgestellt hatten und die er darauf zurückführt dass sich der Verein wohl lange Zeiten keinen ordentlichen Greenkeeper geleistet habe und er es eigentlich nicht so weit hätte kommen lassen dürfen:. „Das sollte man jetzt in der spielfreien Zeit angehen, kommt darauf an, was der Verein an Geld hat. Ich habe schon spontan gesagt, der Verein hat doch Mitglieder und Einnahmen daraus, was hat er mit dem Geld gemacht, wenn er es nicht in den Platz steckt?“
Wurm wollte da keine Schuldzuweisungen nachvollziehen und beschwichtigte mit dem Hinweis, dass die Stadt durchaus Interesse daran habe, dass diese Fußballflächen ein Stück weit genutzt werden können, da sie eine starke aufnehmende Funktion hätten für Leute, vor allem Jugendliche, die Sport treiben wollen. Als Sportreferent sei er auf jeden Fall dafür, hier eine partnerschaftliche Lösung herbeizuführen.

Gunnar Olms