Der „Rollator-Führerschein“ für Senioren

Ingeborg Fischer übt mit Marianne Birkle (Verkehrswacht Augsburg) die richtige Handhabung des Rollators an der Rampe.

In Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht Augsburg, dem Seniorenbeirat und dem Sanitätshaus Ganter hatte die Stadt Stadtbergen zu einem kostenlosen Seminar eingeladen „Wie gehe ich richtig mit meinem Rollator um?“
Selbständig mobil zu sein, bedeute auch ein Stück Lebensqualität“, sagt Ingeborg Fischer, die im Seniorenheim „Schlössle“ wohnt und erst seit kurzem einen Rollator braucht. „Ich muss mich an ihn erst gewöhnen und mache das Training zu meiner eigenen Sicherheit mit“. Da stimmt ihr Rita Weibel zu, die in der Dr. Georg-Frank-Altenhilfe-Stiftung lebt: „Ich möchte mir meine Selbständigkeit und Beweglichkeit bewahren, vor allem sicher beim Ein- und Aussteigen in die Straßenbahn sein.“
Über die große Resonanz seitens der 15 Teilnehmer, darunter auch drei Herren, die am Ende des „Workshops“ einen „Rollator-Führerschein“ ausgehändigt bekamen, freut sich Trainerin Marianne Birkle von der Verkehrswacht Augsburg. „Das erste Seminar hat auf Initiative von Stadtbergens Bürgermeister Paulus Metz bereits 2015 in Stadtbergen stattgefunden. Das hat regelrecht eine „Lawine in Gang“ gesetzt, der Bedarf ist enorm, da die Anforderungen für ältere Verkehrsteilnehmer immer größer werden“.
Nach einem kurzen Erfahrungsaustausch setzten sich die Teilnehmer mit dem sicheren Bewältigen von Bordsteinen auseinander. Anhand eines aufgebauten Geschicklichkeitsparcours lernten dann die Teilnehmer mit ihrer rollenden Gehhilfe zu manövrieren, Slalom zu fahren, Engstellen zu überwinden und auch rückwärts zu fahren. Abschließend erfolgte ein Sicherheits-Check der mitgebrachten Rollatoren durch den „TÜV“ des Sanitätshauses Ganter. Die Teilnehme freuten sich über Überprüfung der Bremsfunktionen und Check der optimalen Bereifung und darüber, dass ihre Rollatoren auf die optimale Griffhöhe eingestellt wurden, um Rückenschmerzen der Benutzer vorzubeugen, Neben heller Kleidung mit reflektierenden Streifen empfielt Marianne Birkle, bei Fahrten mit der Straßenbahn oder Bus stets die mittlere Tür zu wählen. Dann soll der Rollator im dafür vorgesehenen Bereich abgestellt, per Feststellbremse gesichert und der Sitzplatz gesucht werden. „Auf keinem Fall setzen Sie sich auf den Rollator, er kann in Kurven oder beim Bremsen umkippen! Zeigen Sie rechtzeitig den Haltewunsch an, steigen Sie vorsichtig aus, bitten Sie wenn nötig, andere Fahrgäste um Unterstützung.“ Diese Tipps konnten die Senioren gleich in der Praxis testen, – von der Endhaltestelle der Linie 3 ging es an den Stadtberger Hof und wieder zurück.

Text/Foto: Ingrid Strohmayr