Der Kuhsee – einst und jetzt

Bericht von Raimund Strauch

Erstmalig in diesem Jahr war das Wetter nicht gerade einladend, aber es hatte aufgehört zu regnen. Trotzdem hatten viele Senioren/innen das Bedürfnis nach Bewegung. So machten sich gut 30 Teilnehmer in Fahrgemeinschaften auf zum Parkplatz am Kuhsee.
Man traf sich an der Ostseite der Hochablassbrücke und konnte dort gleich einen Blick von oben in die Anlage des neuen  Kleinkraftwerkes werfen, das unauffällig in die Wehranlage integriert wurde. Die 2 Turbinen versorgen immerhin knapp 4 000 Haushalte mit Strom. Nach wenigen Schritten konnte man dann den Kuhsee überblicken und bei mehreren Teilnehmern tauchten alte Jugenderinnerungen auf. Ein Herr begann zu erzählen:
„In meiner Jugendzeit war der Kuhsee noch ein Altwasser des Lechs, viel kleiner und größtenteils mit Schilf durchsetzt. Bei Hochwasser konnte man sich ein Ruderboot mieten und es war richtig romantisch in den Wasserstraßen im Schilf entlang zu fahren. Bei Trockenheit war es toll, mit dem Fahrrad eine Geländefahrt zu unternehmen und dabei durch die zahlreichen Wasserlöcher zu strampeln. Zum Baden war der Kuhsee weniger geeignet und viele nannten ihn abschätzig dia Kroatalach. Früher brachten die Bauern aus der Umgebung und vom nahen Schwabhof die Kühe zur Tränke, woraus sich der Name des Gewässers erklärt. Beliebt war der Kuhsee nach dem 2. Weltkrieg besonders bei den amerikanischen Soldaten. Es soll sich tatsächlich zugetragen haben, dass die Offiziere den Soldaten den Besuch des Kuhseegeländes zeitweise verboten hatten, da einige von ihnen durch Einfluss von Alkohol ertrunken waren“.
Und was ist der Kuhsee heute: Ein beliebter Badesee mit Freizeitgelände, Kinderplanschbecken, Spielplätzen, Tischtennisplatten, zahlreichen Kiosken, sauberen Toiletten und einer gepflegten Parkanlage.
Die Senioren genossen die schöne Wegstrecke und erfreuten sich immer wieder an der Herbstfärbung der zahlreichen Laubbäume. „Wenn jetzt noch die Sonne die Blätter leuchten ließ, wäre alles perfekt“, sagten sie, „aber alles kann man halt nicht immer haben“. Richtig gemütlich war es dann noch zum Abschluss in der Seelounge bei Kaffee und Kuchen oder einer Brotzeit. Von der Fensterfront des Restaurants, die für die Gruppe reserviert war, genoss man nochmals den freien Blick über den ganzen See.

Foto: Raimund Strauch