Der „Häufelkönig“

Kann jetzt seinen 80er feiern – der langjährige Stadtrat Hans Rost. Bild: Helga Eberle

Ein Unikat wird 80. Große Worte sind nicht seine Sache. In Göggingen trägt einiges seine Handschrift.

Ein echtes Gögginger Unikat ist er schon: Der im Schatten der Hessing´schen Anstaltskirche das Licht der Welt erblickende Hans Rost. Klar, Hausgeburten waren 1938 – seinem Geburtsjahr – durchaus üblich. Und einiges wurde ihm gleich in die Wiege gelegt: Seine Freundlichkeit und sein ausgleichendes Wesen. Das „auf die Spitze treiben“ sollte nie seine Sache werden. Und die Gögginger vertrauten ihm. Sie wählten den „geborenen Sozialdemokraten“ ab 1966 42 lange Jahre in den Marktgemeinde-/Stadtrat bzw. nach der Eingemeindung 1972 in den Augsburger Rat. Dies bis 2008.
Eine solch lange kommunalpolitische Karriere wird es sonst selten geben. Und immer wieder war er bei den Wahlen der „Häufelkönig“. So wurde er 1966 vom 18. gleich auf den 8. Listenplatz „katapultiert“, was nicht allen Kollegen ganz recht war. 14 Jahre lang amtierte er als Vorsitzender der Gögginger SPD. Dies war in der etwas „bleihaltigen“ Zeit nach der Eingemeindung nach Augsburg nicht immer leicht. Und bei der Gögginger AWO mischt er heute immer noch mit. Seine Leidenschaft gehört darüber hinaus dem Fußball.
Beinahe hätte er es zum Vertragsspieler beim TSV Schwaben gebracht. Dort kickte er schon als Jugendlicher und nahm an mehreren internationalen Jugend-Pfingstturnieren im Rosenaustadion teil. Aber dann war ihm wohl seine Karriere als Postbeamter – seine Laufbahn begann er als Briefbote im Gögginger Postamt – wichtiger und der TSV Göggingen war davon der Nutznießer. In den 1960er Jahren vertrat er die Gögginger Farben recht erfolgreich in der Bezirksliga. Doch dann geht es fußballerisch für ihn noch weiter „aufwärts“: Viele Jahre lang übte er das hohe Amt des Spielertrainers der Stadtratsmannschaft aus. Ein wenig holprig waren deren Spiele schon und einen Linksaußen wird er da eher nicht gespielt haben…
Und dass die Arbeiterwohlfahrt heute in Göggingen breit aufgestellt ist, ist auch dem jahrzehntelangen sozialen Engagement von Hans Rost zu verdanken. Beim Seniorenheim und Betreuten Wohnen, beim Kindergarten sowie dem Clemens-Högg-Haus ist seine Handschrift zu erkennen. AWO-Schwaben-Chef Heinz Münzenrieder beurteilt dies alles so: „Für den Hans geht es nie um große Worte. Sein Markenzeichen lautet: helfen ohne viel aufhebens!“ Die Gögginger schätzen dies an ihm.

(münz)