A Cappella-Highlights: Händel bis Rammstein: Spitzenchor „Voices In Time“ mit ungewöhnlichem Repertoire

A Cappella-Highlights: Händel bis Rammstein: Spitzenchor „Voices In Time“ mit ungewöhnlichem Repertoire


Was hat Robbie Williams mit Rammstein gemeinsam? Beide beschäftigen sich in ihren Songs mit „Engeln“. Doch während Ersterer eher sanfte Klänge bevorzugt, setzt die Berliner Rockband auf düsteren, wuchtigen Sound. Der Spitzenchor „Voices In Time“ aber beherrscht beide Ausdrucksformen absolut perfekt! Das Erfolgsensemble füllte den Stadtbergener Bürgersaal bis auf den letzten Platz und machte in seinem ungewöhnlichen Repertoire weder vor Stilen noch Sprachen halt. Ob mit sinnlichen Gospelklängen wie bei Georg Friedrich Händel („Halleluja“) oder im swingendem Groove von Phil Collins („Easy Lover“) – sämtliche Interpretationen setzten sie auf höchstem Niveau harmonisch in Szene. Wenn tatsächlich einmal „Instrumente“ nötig waren, griffen die jungen Experimentalisten einfach zur legendären Luftgitarre oder verwandelten ihre Brustkörbe kurzerhand in wummernde Bongo-Trommeln. Chorleiter Stefan Kalmer führte mit herrlich trockenem Humor durch das vielfältige Programm. So verzog er keine Miene, als er etwa das Stück „Bad, bad Leroy Brown“ ankündigte: „Die Glücklicheren unter Ihnen kennen es von Frank Sinatra. Andere mussten mit Harald Juhnke Vorlieb nehmen.“ Um nach all den internationalen Interpreten auch noch einen guten Schuss Lokalkolorit einzubauen, wurden auch zahlreiche heimische Klänge in Angriff genommen: „Do ge da ja“ vom Münchner Alex Haas war herzerfrischend schräg, absolut sinnfrei und eine genüssliche Hommage an den bayerischen Anarchismus. „VoicesIn Time“ werden seit Jahren in renommierten Gesangswettbewerben mit den besten Auszeichnungen prämiert und erhielten 2008 den Bayerischen Kunstförderpreis. Die immer wieder überzeugende Bühnenpräsenz verschaffte dem Rock&Jazz-Chor bereits zahlreiche internationale Auftritte in Europa, Asien und auf Kuba. Und auch im Bürgersaal hatten sich die Stimmakrobaten den Beifall des begeisterten Publikums wieder einmal in jeglicher Hinsicht verdient – oder um es mit dem Refrain eines ihrer deutschen Songs auszudrücken: „Alles passt perfekt zusammen. So soll es bleiben.“

Text: Thomas Hack/ Bilder: Daniela Ziegler