Unser Titelbild: 40 Jahre Freundschaft mit Fukushima Japan entdecken, erfahren, erleben |
„Die Gemeinsamkeit von Stadtbergen und Fukushima ist die schöne Landschaft. Vielleicht ist dies der Grund für die schon seit 40 Jahren andauernde Freundschaft zwischen unseren Städten …“ Diese Feststellung traf der Amtsleiter für internationale Angelegenheiten, Norio Hashimoto, der zusammen mit einer über 30-köpfigen Delegation angereist war, um dieses gebührend zu begehen. Und – symbolisch für noch viele weitere Jahre dieser Verbindung – schenkten die Japaner als Gastgeschenk eine steinerne Laterne: Stein steht in Japan für die Ewigkeit. Noch keine Ewigkeit her ist die Katastrophe in Fukushima (mit Folgen, die wohl auch noch eine kleine Ewigkeit anhalten werden) – das war 2011, und in Vertretung des Gouverneurs Yuhei Sato überbrachte er den besonderen Dank den Bürgerinnen und Bürgern Stadtbergens, die in vielen Aktionen Geld gesammelt und gespendet hatten. In diesem Zusammenhang würdigten sowohl die Besucher aus Japan wie auch Erster Bürgermeister Paulus Metz das Engagement von Frau Kasuko-Yabuki Schmid und ihrem Sohn Christoph Schmid, der die gesamte Spendenaktion organisierte, die letztlich zu einer Summe von rund 100.000 Euro geführt hat. Gunnar OlmsKonnichiwa, Stadtbergen!40 Jahre Freundschaft mit Fukushima wurde mit großem Japanfest gefeiertMit Kunst, Musik und mitreißenden Kampfsportvorführungen haben die angereisten Delegierten des Inselreichs gemeinsam mit Mitwirkenden aus dem Augsburger Landkreis ein völkerübergreifendes Spektakel geboten, das Jung und Alt in einen exotischen Bann gezogen hatte. Und Organisator Christoph Schmid vom Kulturamt hatte keine Mühen gescheut, den Besuchern das Land der aufgehenden Sonne näher zu bringen: Die filigrane Faltkunst des Origami, die zarten Blumenarrangements des Ikebana und die Jahrtausende alte Technik der illustrativen Kalligrafie waren nur einige der handwerklichen Höhepunkte auf dem großen Freundschaftstreffen in Stadtbergen. Kampfkunstvereine demonstrierten dagegen mit dynamischer Ausdruckskraft, wie man mit diesen mitreißenden Sportarten Charakter und Entschlossenheit festigen kann. Japans Musikszene bewegt sich schließlich in einer Welt zwischen Tradition und Moderne und zeichnet sich durch Kontraste von meditativen und energiegeladenen Klängen aus. Im Bürgersaal präsentierte sich ein charmanter Querschnitt all ihrer sinnlichen Stilrichtungen: Mit hypnotisierenden Trommel-Rhythmen zogen die Musiker von Hanabi Daiko die Gäste in ihren Bann, während die majestätischen Bambusflöten verwunschene Weisen aus den nebelverhangenen Tempelbergen Japans erklingen ließen. Eine wohlklingende Brücke zwischen West und Ost schlug das Duo Coconami, das auch schon mal japanischen Gesang mit hawaiianischen Ukulelen und bayerischen Textzeilen kombinierte. Der „Lalala“-Chor aus Fukushima rundete das musikalische Rahmenprogramm höchst originell mit japanischen und deutschen Volksliedern ab. Die kleinen Besucher durften schließlich asiatische Süßigkeiten probieren, japanische Holzfiguren herstellen und sich nach Herzenslust mit nostalgischem Spielzeug austoben – welches letztendlich auch zahlreiche „große Kinder“ begeisterte. Der Hofladen Thum stellte für die asiatischen Gäste ein umfangreiches Buffett aus regionalen Brotzeit-Spezialitäten zusammen. Text / Bilder (6)Thomas Hack