Vieles war wie in der Jugendzeit vor 50 Jahren: Wenn man davon absieht, dass man mit modernen Autos zum Waldparkplatz südlich von Oberschönenfeld fuhr, erinnerte der Seniorenspaziergang doch an vieles aus der Jugendzeit.

Vieles war wie in der Jugendzeit vor 50 Jahren: Wenn man davon absieht, dass man mit modernen Autos zum Waldparkplatz südlich von Oberschönenfeld fuhr, erinnerte der Seniorenspaziergang doch an vieles aus der Jugendzeit.


Bei angenehmen Temperaturen ging es am 27. Juni zunächst durch typischen Hochwald und man genoss die Ruhe und die herrliche Waldluft. An zahlreichen Ratestationen diskutierte man ausführlich, was wohl die richtige Lösung sei. Bis auf eine Ausnahme kamen die Senioren/innen immer dahinter, welche Baumart gemeint war. In einer Reihe angeordnete Holzpflöcke und als Sitzgelegenheit umgestalteter Baumstämme luden zur Rast und zum gemeinsamen Singen ein. Schon damals vor 50 Jahren sang man dieselben Wanderlieder, die nun von den Leiterinnen des 14tägig stattfindenden Seniorensingens angestimmt wurden. Der weitere Weg führte zum reetgedeckten Staudenhaus, wo sich die Spaziergänger in Gruppen aufteilten. Diejenigen, die noch Lust hatten, einen längeren Weg zurückzulegen, konnten an einem etwa halbstündigen Rundweg teilnehmen, der an einem idyllisch gelegenen Waldsee vorbeiführte. Den anderen Teilnehmern wurden verschiedene Möglichkeiten geboten: Besichtigung der schönen, im bayerischen Barock erbauten Klosterkirche oder einen Blick ins Volkskundemuseum zu werfen. Dort konnte man wählen in das neugestaltete Naturparkhaus zu gehen oder die zur Zeit laufende Ausstellung „Verschwundene Dinge von A bis Z“, zu besuchen. Man fühlte sich zurückversetzt in die Nachkriegszeit, wenn man beispielsweise die damalige Mode betrachtete, einen Blick auf die alten Rechen- und mechanischen Schreibmaschinen warf, Radio- und Tonbandgeräte und viele andere Gegenstände des täglichen Lebens sah. Ein besonderer Anziehungspunkt war ein fein herausgeputztes Goggomobil. In der Schwäbischen Gemäldegalerie waren die die Werke von 6 namhaften Stadtberger Künstler/innen zu betrachten, die das Motto „Verlorene Dinge“ auf ihre eigene Weise in Bildern und Plastiken darstellten.Bevor es in den schattigen Biergarten des Klosterstüble zu Kaffee und Kuchen oder zu einer deftigen Brotzeit ging, kauften noch einige Teilnehmer die letzten im Holzofen der Klosterbäckerei gebackenen Brotlaibe. Gerne wäre man noch länger unter den schönen Kastanienbäumen sitzen geblieben, aber man wollte nicht zu spät zum Beginn des Weltmeisterschaftsspiels Deutschland gegen USA nach Hause kommen.  Text/Bild: Raimund Strauch