Bayerische Ulknudel mit Dresdner Schnauze: Schauspielerin Ronny Weise präsentiert neues Kabarett im Bürgersaal |
Eine blonde Powerfrau aus Dresden, ein bayerisch-sächsischer Sprachsalat und ein gespanntes Publikum – Das waren die Zutaten aus denen Schauspielerin Ronny Weise ihr neues Kabarettprogramm im Bürgersaal präsentierte. Vom östlichen Dresden in die heimische Wies’n-Hauptstadt gezogen, kann die Ulknudel problemlos zwischen zwei kultverdächtigen Dialekten hin- und her jonglieren und hat mit dieser einzigartigen Mischung das Publikum zum Lachen gebracht. Die Vorstellung lebte freilich in erster Linie aus einer wilden Mixtur kontrastierender Mundartkünste und Weltanschauungen. Und ob bayerische Bierzeltkultur oder sächsischer Schweinehund: hier wurde wirklich jeder durch den Kakao gezogen, der Beine, Botox oder eine ganze Bierzeltleber sein eigen nennen darf: Dümmliche Dschungelcamper trafen auf hyperaktiv-verzogene Kinder, Münchner Muhackln wurden ebenso gehuldigt wie den kosmetischen Fabelwesen aus der neuen Generation der Schönheitsjünger. Ronny Weise glänzte insbesondere durch die zahllosen Grimassen und Verrenkungen, die das herrliche Geschimpfe über die Völker dieser Welt in anschaulicher Weise untermalten. Doch die Krawallnudel konnte auch anders: Mit gefühlvollen Songs vervollständigte sie die Vorstellung auch in melodiöser Weise und präsentierte wunderschön gesungene und durchaus sentimentale Lieder über die vielen „warums“ auf dieser Welt oder kleine Oden an die Gleichberechtigung für die Geschlechter. „Gödden Daach und servus miteinand!“ – Völkerverständigung einmal ganz anders. Text/Bild: Thomas Hack