Gesundheit lernen, Gesundheit leben: Ärztliche Vortragsreihe in Stadtbergen geht in die 50ste Runde.
Großes Jubiläum für die Volkshochschule (vhs) Augsburger Land, deren Außenstelle in Stadtbergen und das Klinikum Augsburg: Die ärztliche Vortragsreihe in Stadtbergen, die Erich Fischer als Sachgebietsleiter für Soziales in der Gemeindeverwaltung Stadtbergen und örtlicher Beauftragter der Kreisvolkshochschule Augsburg initiiert hatte, ist in die 50ste Runde gegangen. Mit einem Festakt im Bürgersaal, den Wolfram Oettl und Tochter Magdalena musikalisch umrahmten, zeichneten zahlreiche „Gründungsväter“ und Wegbegleiter die Erfolgsgeschichte dieser Reihe nach. Unter den Gästen waren auch der frühere Geschäftsführer der Kreisvolkshochschule Erich Engel, der ehemalige medizinisch-wissenschaftliche Betreuer der Reihe Prof. Dr. Rolf Harzmann, Landrat a.D. Dr. Karl Vogele, Stadtbergens früherer Bürgermeister Dr. Ludwig Fink, der frühere Kulturreferent und Bürgersaal-Leiter Horst Brunner und der amtierende dritte Bürgermeister Paul Reisbacher.
Begonnen hatte alles im Jahre 1961 mit ein oder zwei Themenabenden pro Trimester. Bereits im vhs-Jahresprogramm 1969/70 ließ der Stadtberger Stadtrat und Obermedizinalrat Dr. Wilhelm Liebknecht aber wissen: „Der gute Besuch und die vielen an die Vortragenden gerichteten Fragen zeigten, dass man auf eine lebendige Begegnung mit bedeutenden Ärzten zur Erlangung wissenschaftlich präziser Information größten Wert legte.“ Heute werden jährlich bis zu 40 Gesundheitsvorträge verteilt auf zwei Semester und mit bis zu 3000 Besuchern abgehalten. Nach der 49. Reihe, so hieß es beim Festakt, seien insgesamt etwa 23.500 Besucher registriert worden.
Christa Steinhart, Leiterin der vhs Augsburger Land nannte als Mittelpunkt der meisten Vortragsangebote das Training gesundheitsbewussten Verhaltens. „Gesund leben muss jeder selber, aber wir zeigen, wie’s geht“, brachte es Steinhart auf den Punkt. Ihr örtlicher Kollege, Johann Mayer, Leiter der vhs Stadtbergen seit 2004, hob in Ergänzung das hohe Engagement der Referenten hervor, die sich nach jedem Vortrag einer „Privatsprechstunde“ stellen und denen „keine Frage zu viel oder zu lang“ sei.
Medizinisch-wissenschaftlicher Betreuer ist seit 2008 Prof. Dr. Arthur Mueller, Direktor der Klinik für Augenheilkunde am Klinikum Augsburg, das 1982 eröffnet wurde, womit eine Ausweitung der Vorträge auf viele Spezialgebiete möglich wurde. Gemeinsam mit seiner Sekretärin Annegret Knipfer legt er die Referate fest, die möglichst alle medizinischen Disziplinen abdecken sollen. Stadtbergens Erster Bürgermeister Paulus Metz verwies zudem auf ein Grundprinzip, das schon Erich Fischer vorgegeben hatte, nämlich, die Vorträge „in der Sprache des Volkes“ zu halten.
Den hohen Stellenwert der leichten Verständlichkeit bekräftigte der stellvertretende Landrat Max Strehle, der in seiner Funktion als Präsident der „Gesellschaft zur Förderung des Klinikums Augsburg“ aus der Hand von Christa Steinhart eine Spende in Höhe von rund 300 Euro für das Klinikum entgegennehmen durfte. Der Betrag stammte aus Einnahmen der ärztlichen Vortragsreihe, die es, so Strehle, in dieser Form nicht noch einmal in Bayern gebe. „Das Augsburger Land versteht sich als Bildungslandkreis – ein Versprechen, das die vhs einlöst. Parteiübergreifend haben wir eine Kürzung von Zuschüssen verhindern können“, fügte der Politiker hinzu. Zum Abschluss der Feier wagte Johann Mayer einen augenzwinkernden Blick in die Zukunft: „Die Medizin verspricht uns wesentlich mehr Lebensjahre. Ich denke, wir können 150 bis 200 Jahre alt werden und bin daher guter Hoffnung, dass wir uns zum 100sten Auftakt dieser Reihe wieder hier treffen werden.“
Text: Daniela Ziegler