Mehr Hilfen als Hindernisse … … finden Betroffene vor, die nach einer mehr oder minder landen Pause ins Berufsleben zurückkehren möchten (oder müssen). Bei einer Info-Veranstaltung, für die Stadtbergen den Sitzungssaal des Rathauses zur Verfügung stel

Mehr Hilfen als Hindernisse … … finden Betroffene vor, die nach einer mehr oder minder landen Pause ins Berufsleben zurückkehren möchten (oder müssen). Bei einer Info-Veranstaltung, für die Stadtbergen den Sitzungssaal des Rathauses zur Verfügung stellte, gab eine kompetente Referentin wichtige Hinweise


Nach längerer Auszeit, z. B. wegen Kindererziehung, wieder in die ursprüngliche Berufstätigkeit, oder zumindest in den Arbeitsmarkt überhaupt zurückzukehren – das ist nicht so einfach, und speziell für Frauen oft sogar sehr schwierig. Doch es gibt dabei Hilfe. Und dies den Betroffenen zu vermitteln, war das Ziel der öffentlichen Informationsveranstaltung im Rathaus, initiiert von Stadtbergens Ansprechparterin für Gleichstellungsfragen,, Siegrid Hunger.
Wichtige Hinweise auch für anwesende Fachfrauen
Als kompetente Referentin konnte die städtische Mitarbeiterin dafür Dr. Annette Rosch gewinnen, bei der Arbeitsagentur Augsburg Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, die sich freute, sowohl interessierte rückkehrwillige Frauen (Männer wären ebenfalls willkommen gewesen), wie auch etliche Multiplikatorinnen im Auditorium begrüßen zu können. Diese informierten sich selbst, gaben aber auch ihrerseits Informationen, so Prof. Dr. Anita Pfaff (2. Bürgermeisterin), Sabine Spohr (Leiterin der Berufsfachschule für Altenpflege), Sabine Ost (Leiterin des Hauses der Familie) und Marita Berger (Gleichstellungsbeauftragte in Neusäß)
Individuelle Beratung in Anspruch nehmen!
Zum Einstieg ins Thema präsentierte Dr. Rosch Zahlen, nach denen von den aktuell rund 14.553 Arbeitslosen im Bereich der Arbeitsagentur Augsburg 3.556 auf den Landkreis entfallen. Dabei beträgt die Frauenarbeitslosigkeit 45%. Im Bereich geringfügiger Beschäftigungen betrage der Frauenanteil 65%, Arbeitsverhältnisse, die die Referentin sehr kritisch sieht, falls sie zum Dauerzustand werden. „Zunächst mal schön, Sie haben Brutto für Netto, aber es fehlen Ihnen die Sozialbeiträge – Stichwort Altersarmut!“, warnte sie. In den täglichen Gesprächen mit Betroffenen gehe es immer wieder um die Fragen, ob Rückkehr in den früheren Beruf, ob eine Neuorientierung, ob eine Aus- oder Weiterbildungsmaßnahme, ob eher Teilzeit oder Vollzeit sinnvoll sei und sie empfahl dringend, die individuelle Beratung in der Arbeits-agentur in Anspruch zu nehmen. Als geradezu tragisch empfinde sie es nämlich, wenn irgendwann jemand sage „Ach, wenn ich das alles gewusst hätte …“ Oftmals gehe es ja auch um Kinderbetreuung oder um Risiken in Zusammenhang mit dem (neuen!) Unterhaltsrecht erklärte Dr. Rosch: „Da ist bei der Beratung auch ein Rechtsanwalt dabei und ein Vertreter der Rentenversicherungsanstalt. Und seit 2008 haben wir eine Beratungsstelle für Kinderbetreuung, übrigens geleitet von einer Mutter von acht Kindern“, setzt sie schmunzelnd hinzu, „die weiß, wovon sie spricht!“
„Greater Augsburg“ 😉
Aufzurütteln, Möglichkeiten aufzuzeigen und ganz konkrete Tipps zu geben hinsichtlich Berufswahl, Bewerbung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf, dazu war die Veranstaltung in Stadtbergen sicher ein erster Weg.
Sehr hilfreich fand das auch Daniela S. (34), die davon im Stadtberger Boten gelesen hatte und spontan gekommen war, zusammen mit ihrer acht Monate alten Tochter im Kinderwagen: „Ich war vor Beginn der Erziehungszeit in München als IT-Systemadministratorin beschäftigt und hätte natürlich das Recht, zum Beispiel ab Januar dorthin zurückzukehren, was allerdings lange Pendelzeiten bedeuten würde. Interessant und völlig neu für mich war heute zum Beispiel, dass ich mich auch in der Arbeitsagentur Augsburg beraten lassen kann, weil München mit zum selben Arbeitsmarktgebiet gerechnet wird.“
 Text / Foto: Gunnar Olms