Adieu Inningen! Singold-Apotheke schließt Ende März
Die Ankündigung der Geschäftsaufgabe kommt kurz vor dem 40. Gründungsjubiläum der Singold-Apotheke in Inningen: „Wir schließen am28. März“, bestätigt Apotheker Egon Haug (66) das, was er vielen seiner Kunden schon mündlich mitgeteilt hat. „Für unsere vielen treuen Kunden tut’s mir wirklich leid, aber die Gesamtsituation lässt mir keine andere Wahl. Die Stadt hat das Haus verkauft; und selbst wenn der neue Besitzer daraus kein reines Wohnhaus machen würde – die nebenan liegende Arztpraxis zieht demnächst um; hier würde unsere wirtschaftliche Situation einfach zu schwierig. Und noch ein paar Wochen oder Monate hinzuwarten, geht auch nicht, weil die Schließung einer Apotheke ja umfangreichen und zeitaufwendigen organisatorischen Aufwand bedeutet.“
Das Haus nebst Grundstück war bei der Eingemeindung1972 an die Stadt gefallen; Stadtrat Willi Leichtle hatte sich dann für den Zuzug einer Apotheke eingesetzt, die schließlich 1974 Egon Haug in diesem Haus eröffnete. „Die konkurrenzlose Stellung als einzige Apotheke des Stadtteils wäre jedoch nur dann auch ein wirtschaftlicher Vorteil gewesen, wenn sich alle Einwohner hier mit ihren Medikamenten versorgt hätten“, rückt Haug das Bild einer möglichen „Goldgrube“ gerade. Hierzu erinnert er sich auch an eine originelle Begebenheit: Ein einheimisches Ehepaar sprach ihn darauf an dass sie ihren Bedarf gern von einer Gögginger Apotheke kauften, weil sie da ins Haus beliefert würden. Darauf erklärte er ihnen, dass er dies in entsprechenden Fällen ja auch tun würde und erhielt als Antwort „Das können Sie ja gar nicht, Sie wissen ja nicht, wo wir wohnen!“
Das Ende der Singold-Apotheke bedeutet natürlich auch einen Wechsel für die seit 1994 hier tätige Mitarbeiterin Pythia Bonzani und für Belgin Devrim, die inzwischen in einer anderen Apotheke Anstellung gefunden hat.
Zum Abschied bedankt sich Apotheker Egon Haug bei seinen vielen Kunden für deren Treue, ohne die er all seine Leistungen nicht so viele Jahre hätte erbringen können.