Unter dem Titel „Mach’s Liacht aus“ veranstaltete der Polizeichor Augsburg sein Abschiedskonzert im vollbesetzten Bürgersaal in Stadtbergen.
Herzlich willkommen hieß Reiner Insam als Vorsitzender des Polizeichores alle Besucher und erwähnte dabei namentlich den Schirmherrn des Chores, Polizeipräsident Ludwig Schwald, den ehemaligen Polizeipräsidenten Herbert Klaus, Stadtbergens Stadtoberhaupt Paulus Metz, Gottfried Fröhling vom Chorverband der deutschen Polizei, vom Augsburger Sängerkreis Vizepräsidentin Brigitte von Kirschbaum, Beirat Walter Lindner und Ehrenpräsident Kurt Schnürch, der seit 35 Jahren im Polizeichor singt.
Reiner Insam moderierte in seiner gewohnten Perfektion nicht nur die musikalischen Beiträge, sondern gab dazwischen auch aus der von Gründungsvorsitzenden Gerhard Mayer erstellten Chronik einen kleinen Rückblick auf das Wirken des Polizeichores in fast vier Jahrzehnten. (Bild rechjts)
Bei der Gründung des Chores im Jahre 1980übernahm der Polizeikollege Girstenbrei das Amt des Chorleiters und übergab es zwei Jahre später an den Musikstudenten Peter Müller, der seinen Sängern Begeisterung, Leidenschaft und Freude am Singen vermittelte. Mit dem Ensemble „Intermezzo“ aus Wallerstein nahm er vor einiger Zeit einen gemischten Chor unter seine Fittiche, der als Gastchor das Abschiedskonzert mit internationalem Liedgut, vom französischem Volkslied bis zum Spiritual bereicherte. Besonders „Somebody loves me“ von George Gershwin und die Spirituals„„„It was for you“ und „If we ever“ bewiesen die Qualität des Ensembles und fanden den großen Beifall der Zuhörer.
Mit dem Lied „Singen ist das Atmen der Seele“.traten die beiden Chöre erstmals gemeinsam auf. (Bild unten) Der weitere Text „Singen ist die Sprache
der Freude, ist ein Beten in Not, ist Tröstung im Leide“ war ganz auf das folgende Konzert ausgerichtet.
Aus dem Notenschatz von 39 Jahren hat Peter Müller ein reichhaltiges Programm erstellt, das für jeden Zuhörer etwas zu bieten hatte.
Es waren Lieder zum Genießen, wie „Der Speisezettel“ oder „Wir kamen einst von Piemont“, zum Schmunzeln „Männer braucht man eben“ und „S’s ist nichts“, die von beiden Chören gemeinsam gesungen wurden, von deftiger Mundart „S‘ s Busseln“ , für Romantiker „La pastorella al prato“ und „Abendchor“, mit etwas Wehmut „Liebeslied für Lu“ und „Abschied“.
Da der Polizeichor neben Peter Müller auch noch zwei weitere ausgebildete Chorleiter zu seinen Mitgliedern zählt, haben Wolfgang Dorn und Reiner Insam bei einigen Liedern den Takt angegeben.
Zwischen den einzelnen Liedern erfuhren die Zuhörer auch, dass der Polizeichor auch auf Auslandsreisen in Österreich, Italien, Frankreich, Tschechien und Ungarn konzertierte. Beim Besuch im Vatikan wünschte sich Papst Johannes Paul II ein deutsches Volkslied, bei dem er dann sogar mitgesungen hat.
Als Reiner Insam zum Schluss des Konzertes mit dem Dank an die Zuhörer auch den drei Chorleitern und den Sängern für ihr jahrelanges Wirken den Dank aussprach, war es nicht zu übersehen, dass es manchen Sängern sehr nahe ging, vom Polizeichor Abschied nehmen zu müssen. Eines aber ist sicher, wir alle werden diese Zeit der Gemeinschaft nie vergessen.
Langer Beifall des stehenden Auditorium dankte allen Mitwirkenden für die gezeigten Leistungen und der Ruf nach Zugabe wurde gerne mit einem Lieblingslied des Chores „Is scho still umn See“ erfüllt. Mit dem Text und der etwas schwermütigen Melodie passend zum endgültigen Abschied des Polizeichores .
In manchen Gesprächen mit verschiedenen Zuhörern nach dem Konzert kam zum Ausdruck, dass die Auflösung des Chores sehr bedauert wird.
Fotos Gunnar Olms, Text:Kurt Schnürch