Vom 28. Oktober bis 25. November sind die Werke von Irmi Frank, Hannelore Fent, Hella Hörster und Karl Öfele im Rathausfoyer zu begutachten. Die Laudatio der Vernissage hielt Doris Eichler, für musikalische Unterhaltung sorgten Andreas Peschke (Tenor/ Flöte) und Ingrid Nitzer am Klavier. |
Vier erfahrene „Bildschöpfer“ aus Augsburg, wie sie Doris Eichler in ihrer Laudatio nennt, da sie partout nicht als Künstler bezeichnet werden wollen, präsentieren sich der Stadtberger Öffentlichkeit. Als Irmi Frank, die erste im Bunde, vor ungefähr 20 Jahren die Lust verspürte, ein Bild zu malen, wusste sie nicht so recht, wie sie das anfangen sollte. Kurzerhand rief sie den Augsburger Maler Paul Günter an, dessen Kurse sie daraufhin fleißig besuchte. Doch, das genügte ihr nicht, sie begab sich noch in die Obhut zwei weiterer Lehrmeister: Klaus Zöttl und Lambert van Bommel. Endlich ausgelernt spielt sie gerne mit Farben, die sie in ihren Aquarellen zum Leuchten zu bringen versucht. Ihr Lieblingsbild trägt den Titel „Pannenhilfe“.Das Interesse der „abstrakten Dame“ Hannelore Fent an Kunst wurde schon mit ihrem Beruf, dem Entwerfen und Zeichnen von Häusern in einem Architekturbüro geweckt. In Anlehnung an den Expressionismus der 20er Jahre hat sie schließlich die Ausdrucksmalerei für sich entdeckt, weswegen sie mit Vorliebe Menschen malt. Das Bild „Künstlerinnen im Schatten ihrer Partner“ liegt ihr besonders am Herzen. Es zeigt uns Gabriele Münter und Camille Claudel im Vordergrund, während sich ihre Lebenspartner und Kollegen Wassily Kandinsky und Auguste Rodin diskret zurückhalten. „In Wahrheit konnte Rodin es nicht ertragen, dass seine Geliebte auf derselben Stufe stand wie er. Als er sie verlassen hat, ist Claudel daran zerbrochen“, erzählt Hannelore Fent. Viele Künstlerinnen der damaligen Zeit hätten es gar nicht geschafft, ans Licht zu kommen.Hella Hörster, deren große Vorbilder Carl Spitzweg und Caspar David Friedrich sind, geriet vor 25 Jahren durch Zufall in den Zauber der Farben. Wenn sie nach Hause kommt und ihre neu erstandenen Tuben auspackt, fühlt sie sich jedes Mal „wie eine Frau, die ein neues Kleid bekommen hat“. Als einzigste der Malergruppe, die sich freundschaftlich verbunden fühlt, widmet sie sich der Ölmalerei, „für Aquarellarbeit bin ich nicht spontan genug“. Die „Romantische Malerei“ des 19. Jahrhunderts hat es ihr angetan, ihre bevorzugten Motive sind darum idyllische Landschaften, malerische Winkel von alten Städten, aber vor allem auch Blumen. „Und, um noch einmal auf Spitzweg zurück zu kommen; nicht nur die Technik, auch das verschmitzte Augenzwinkern gehören zu ihr“, so die Lobrednerin.Die Bilder von Karl Öfele, dem „Gipfelstürmer der Truppe“, der leider aus gesundheitlichen Gründen nicht mit dabei sein konnte, sind gemalte Erinnerungen aus Nah und Fern. Mit Pinsel und Farbe hat er sich seine Erlebnisse nach Hause geholt und malend noch einmal erlebt, was er viele Jahre mit der Kamera festgehalten hat: die geliebten Berge, die Toscana oder den Burgwalder Weiher vor der eigenen Haustüre. „Die vielseitige Natur im Aquarell – zart verschwommen, manchmal zum Greifen nah: Berge, Bäume, Wasser, Landschaften“, schwärmt Doris Eichler. Daniela Dusold