Die jüngste Publikation zur historischen Augsburger Wasserwirtschaft bringt Überraschendes ans Licht
(context/pm.) „Die historische Augsburger Wasserwirtschaft. Der Weg zum UNESCO-Welterbe“ heißt das jüngste Werk von Martin Kluger zu den rund 500 Jahren zwischen 1400 und 1921, in denen Wasserbau und Wasserkraft, Trinkwasser und Brunnenkunst das Augsburger Stadtbild prägten und Brunnenmeister aus der Stadt am Lech europaweit gefragt waren. Vergleichbar umfassend und opulent sind diese vier Pfeiler der Augsburger Bewerbung um das UNESCO-Prädikat noch nie beschrieben worden: 436 Seiten, 42 Kapitel, mehr als 550 Abbildungen und rund 700 Literaturquellen, dazu ein ausführliches Orts-, Namens- und Sachregister sind allein schon quantitativ ein Novum. Dass im Buch immer wieder historische Zeichnungen, Stiche, Gemälde und Pläne aktuellen Fotografien gegenübergestellt werden, macht viele Entwicklungen in der Architektur, der Technik und der Kunst sehr viel leichter verständlich – ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Gegenübergestellt werden die Augsburger Leistungen beim Bau von Kanälen, bei der Wasserhebung oder bei der Brunnenkunst aber auch mit denen in den Reichsstädten Ulm und Nürnberg, Regensburg und Memmingen oder in der Residenzstadt München.
Dass die von etlichen Chronisten und Experten so breit wie oft beschriebene Geschichte der historischen Augsburger Wasserwirtschaft noch wesentlich Neues hergeben würde, war nicht unbedingt zu erwarten. Und doch überrascht die Neuerscheinung mit neuen Erkenntnissen. Abgesehen davon, dass die Geschichte des erst unlängst identifizierten Wasserturms des früheren Wasserwerks beim Vogeltor jetzt durch ein bislang unbeachtetes, optisch höchst reizvolles, Dokument aus dem Stadtarchiv Augsburg hieb- und stichfest belegt werden kann, konnten weitere Kapitel der Augsburger Wassergeschichte umgeschrieben werden – so steht jetzt beispielsweise fest, dass das Augsburger Kanalnetz 155 statt 135 Kilometer, wie bislang angenommen, lang ist.
Das bei Sender Druck in Göggingen hergestellte Buch ist bundesweit für 39,90 Euro im Buchhandel erhältlich. Ein Weihnachtspräsent für Augsburg-Liebhaber.