30.000 Brillen in 30 Jahren

Sammelt für die Ärmsten der Armen seit 30 Jahren Brillen: Gertrud Zuchtriegel aus Stadtbergen. Foto: Ingrid Strohmayr

Die Stadtbergerin Gertrud Zuchtriegel vom Missionskreis der Pfarrei Maria Hilf sammelt für bedürftige Menschen in Entwicklungsländern alte Brillen.
Vor 30 Jahren bewies die Stadtbergerin Gertrud Zuchtriegel vom Missionskreis der Pfarrei Maria Hilf im wahrsten Sinne des Wortes einen Weitblick. Sie sammelt für die Ärmsten der Armen in den Entwicklungsländern ausgediente Sehhilfen, um den Menschen dort eine neue Lebensqualität zu schenken. Neben den Brillen mit gut erhaltenen Gestellen oder Sonnengläser zählen auch Hörgeräte, Rosenkränze, Kreuze, Madonnen und ähnliche religiöse Reliquien zu ihren gesuchten Objekten. „30.000 Brillen kamen mittlerweile zusammen, die in 185 Kartons sorgfältig verpackt auf die lange Reise nach Afrika und Lateinamerika gingen“, berichtet die aktive Seniorin, die heuer im Sommer ihren 90. Geburtstag feiert. „Besonders freut es mich, dass aufgrund meiner ausgetüftelten Packtechnik keine einzige Brille zu Bruch ging.“, sagt sie fast ein wenig stolz. Die Brillen werden mittlerweile von „Brillen weltweit“ aus Koblenz einmal im Jahr abgeholt. Dort werden sie professionell gereinigt, bei Bedarf repariert, überholt, vermessen und nach Dioptrienstärken sortiert. Dann werden sie an Krankenstationen für Augenheilkunde und Missionskrankenhäuser in den Entwicklungsländern, gezielt nach Anfrage verteilt. „Früher mussten wir die hohen Portokosten aufbringen, die wir mit dem Lebkuchen- und Glühweinverkauf in der Adventszeit erwirtschafteten, heute ist das durch die zuverlässige Abholung wesentlich einfacher“, zeigt sich Gertrud Zuchtriegel dankbar. Große Unterstützung erfährt sie durch die örtlichen Optiker, Pfarreimitglieder und die Stadtberger Bürger. Nach wie vor können die ausrangierten Sehhilfen im Pfarrbüro von Maria Hilf oder in der Kirche selbst, wo eine Sammelbox steht, abgegeben werden. Besonders glücklich und zufrieden zeigt sich die Seniorin, dass sie durch Bernarda Häberle vom Missionskreis der Pfarrei seit 2019 tatkräftige Unterstützung erfährt. „Zuviel wird mir das noch nicht, aber es ist wunderbar die Gewissheit eine aktive Mitstreiterin zu haben, die ganz in meinem Sinne die „Brillenaktion“ für den guten Zweck übernehmen wird. Nach wie vor sind die Brillen in den Entwicklungsländern mehr als begehrt, damit können wir den Menschen dort neue Lebensqualität schenken und es macht einfach nur tiefe Freude, etwas Gutes zu tun“, betont Gertrud Zuchtriegel.

Ingrid Strohmayr