Zwischen Klassik, Pop und Rocklegenden

Akkordeon-Orchester Augsburg setzt mit Herbstkonzert neue Akzente

Seit 30 Jahren sind sie fester Bestandteil des Stadtberger Kulturlebens und seit ganzen 65 Jahren verwandeln sie sämtliche Stilrichtungen in orchestrale Tastenmusik vom Allerfeinsten: Das Akkordeonorchester Augsburg hat in seinem jüngsten Herbstkonzert wieder einmal deutlich gemacht, welche Vielseitigkeit in ihren klanggewaltigen Instrumenten verborgen sein kann: Von beschwingten Operettenklängen über rasanten Paso Doble bis hin zu Abba, Queen und anderen Rocklegenden reichte das diesjährige Repertoire der versierten Tastenkünstler. Diesmal haben sich die Spieler zudem mit einem Streifzug durch Verdis Opernwelten einen ganz besonderen Schwerpunkt gesetzt, welchen sie mit voluminösen Arrangements in grandioser Weise umgesetzt haben – wie etwa den monumentalen Triumphmarsch aus Aida oder den wuchtigen Gefangenenchor aus Nabucco. Bei den spanischen Impressionen der „Rhapsodia Andalusia“ woben die Spieler dann ganz allmählich auch komplexere Aspekte in die Sujets mit ein, während ein Ausflug in die Unterwelt des Tango betörende Impressionen aus dem temperamentvollen Argentinien wach werden ließ. Musikalische Unterstützung bekamen die Akkordeonisten zudem von Pauke und Schlagzeug, was den ohnehin bereits ausdruckskräftigen Interpretationen zu einem noch größeren Pathosgefühl auf der Konzertbühne verhalf. Eine ausgedehnte Hommage an die schwedischen Popikonen von der Kultgruppe ABBA leitete schließlich den zeitgenössischen Teil des Konzertes ein, das mit dem vielschichtigen Queen-Medley seinen Höhepunkt erreichte. Die lautstarken Jubelstürme am Ende zeigten, dass Akkordeonmusik noch immer Jung und Alt begeistern kann,
wenn sie nur gekonnt genug umgesetzt wird.

Text/Bilder: Thomas Hack