„Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an“: Gewinner des Stadtberger Jugend-Musikpreises präsentieren im Bürgersaal ein „unbeschreibliches“ Konzert

„Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an“: Gewinner des Stadtberger Jugend-Musikpreises präsentieren im Bürgersaal ein „unbeschreibliches“ Konzert


In Stadtbergen gibt es ihn seit 1976: den Jugend-Musikpreis. Im Bürgersaal Stadtbergen hat nun das Konzert der Preisträger im Wettbewerb 2012/2013 stattgefunden. Begeisterte Zuhörer zollten dem Musiknachwuchs im Alter zwischen 9 und 17 denselben Respekt, wie ihn bereits eine Fachjury, bestehend aus dem Juryvorsitzenden und früheren Stadtberger Kulturreferent Horst Brunner, dem Dirigenten des Symphonieorchesters Stadtbergen Tristan Uth und dem Leiter des Maria-Stern-Kammerorchesters Wolfgang Scherer, bei den vorausgegangenen Wertungsspielen ausgesprochen hatten. Für die Jury sei es keine leichte Aufgabe gewesen, bei einem so eng zusammen liegenden Feld, die Sieger zu bestimmen, sagte der Juryvorsitzende, der den Wettbewerb samt Preisträgerkonzert organisiert hatte.
Freunde der klassischen Musik kamen bei der Aufführung besonders auf ihre Kosten. Von elegischen Geigenklängen, souveräner Cellovirtuosität einer Elisabeth Fladerer über rasante Klavierläufe eines Johannes Müller oder der Siegerin des Wettbewerbs Mareen Engelke bis hin zu ansprechenden Querflöten und Waldhorn-Melodien reichte das Potpourri, das nach der Pause mit drei Stücken aus dem Pop-Bereich ergänzt wurde. Ob Coverversion oder Eigenkomposition: Die Gruppen „Tobias-Mayer-Band“ und „Redsnakes“ wussten, wie man das Haus rockt und ebneten gleichsam die Zielgerade zum wohl größten Highlight des Abends, den Auftritten zweier ehemaliger Preisträgerinnen und inzwischen sehr erfolgreichen Musikerinnen.
Verena Metzger (Klavier), Kulturpreisträgerin der Stadt Augsburg, spielte dynamisch modifiziert „Die Widmung“ aus der Feder von Schumann/Liszt sowie die Chopin-Etude op. 10 Nr. 8, die sie technisch brillant erklingen ließ. Selbst die anspruchsvollsten Passagen bewältigte die junge Pianistin mit beeindruckender Leichtigkeit und großem Gestaltungsanspruch. Die in London studierende Geigerin Franziska Strohmayr – ebenfalls mehrfache Preisträgerin – begeisterte mit Camille Saint Saens „Rondo Capriccioso“, wunderbar gespielt, einfühlsam und technisch brillant. Mit ihrem warmen, seelenvollen Ton gelang es ihr, makellose Technik mit innigem Gefühl zu verbinden. Camille Saint Saens hätte applaudiert. Beide Künstlerinnen bewegten sich feinfühlig auf wunderbaren Klanglinien und ernteten hier große Beifallsstürme. Im Anschluss überreichten Stadtbergens Bürgermeister Paul Metz und die Jurymitglieder die Urkunden und Geldpreise. Fazit: Ein beeindruckendes Konzert, das sich mit Worten kaum beschreiben lässt oder wie es der Schriftsteller E.T.A. Hoffmann einst ausdrückte: „Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an.
Die Preisträger:
Solospiel Alterstufe 9-13 Jahre):
1. Platz: Julia Maucher und Lukas Maucher,
2. Platz: Florian Maucher und Nico Offenbartl, 3. Platz: Sara-Luisa Reh u. Jannis Grüneberg.
Solospiel Altersstufe 14-17 Jahre:
1. Platz: Mareen Engelke, 2. Platz: Elisabeth Fladerer und Johannes Müller,
3. Platz: Anna-Maria Weber u. Teresa Weigand.
Gruppenspiel (alle Altersstufen):
1. Platz: Tobias-Mayer-Band,
2. Platz: Redsnakes, 3. Platz: Reh-Duo.