
Schutz und neues Leben durch Totholzhecken
Totholz kann im Garten wunderbar genutzt werden: Totholzhecken, auch Benjeshecken genannt, bieten natürlichen Schutz und ein Zuhause für viele Vogelarten wie z.?B. Rotkehlchen, Amsel oder Zaunkönig. Auch Igel und Siebenschläfer sowie kleine Reptilien wie z.?B. Erdkröten und Zauneidechsen und Insekten suchen sich hier einen sicheren Unterschlupf. Darüber hinaus sind solche Hecken tolle Gestaltungselemente, z.?B. als Sicht- und Windschutz im Garten.
Durch das langsame Verrotten des Holzes sowie die durch Windanflug oder Tierkot eingebrachten Pflanzensamen, die keimen und aus der Hecke wachsen, entsteht mit der Zeit eine lebende Hecke.
Der Name geht zurück auf die Brüder Benjes. Die beiden leidenschaftlichen Naturfreunde und Landschaftsgärtner haben Ende der 80er-Jahre einen Weg gesucht, um nicht mehr benötigten Gehölzschnitt sinnvoll zu verwerten.
Anlegen einer Benjeshecke
Als Begrenzung für die Hecke werden in einem Abstand von ca. 60 bis 70?cm links und rechts stabile Holzpfosten tief in den Boden getrieben. Auf diese Weise entstehen zwei parallele Reihen mit einem Abstand von ca. 50 bis 100?cm. Zwischen den beiden Pfostenreihen wird anschließend Gehölzschnitt aufgestapelt – am besten Hartholz und in jedem Fall schädlings- und krankheitsfrei.
Um z.?B. Igeln genügend Wohnraum zu bieten, empfiehlt es sich, unten größere Äste zu verwenden. Als Schichtmaterial können neben dünnen und dicken Ästen auch Stängel verblühter Stauden und Gräser verwendet werden. Schnittreste von Pflanzen, die später stark austreiben können, wie z.?B. Brombeeren oder Brennnesseln, sollten dabei vermieden werden. Herausstehende Äste werden einfach abgeschnitten. Üblicherweise sind Benjeshecken ca. 1 bis 1,5?m hoch.
Durch Verrottung sackt die Hecke mit der Zeit zusammen – neues Füllmaterial von oben sorgt für den Erhalt der Struktur. Die mit der Zeit wachsenden, unerwünschten Hochstauden sollten geschnitten oder entfernt werden, und auch von außen sorgt ein regelmäßiger Erhaltungsschnitt dafür, dass die ursprünglich gewünschte Form erhalten bleibt.
Neben der bekannten Benjeshecke an der Streuobstwiese, die sich im Laufe der Jahre deutlich verändert hat und die deshalb kürzlich massiv eingegrenzt werden musste, hat die Stadt vor einiger Zeit am Stadtberger Friedhof eine neue Totholzhecke angelegt. Eine Besichtigung lohnt sich.
Text und Foto: Claudia Günther, Klimaschutzmanagerin Stadt Stadtbergen