Windhauch und Sternenstaub: Eine Weihnachtsgeschichte von Andrea Scherkamp

Windhauch und Sternenstaub: Eine Weihnachtsgeschichte von Andrea Scherkamp
Tief unten, in den Gewölben der Weihnachtswerkstatt, tummeln sich Magnus, der Ober-Weihnachtsmann, und seine Kollegen. Emsig ist die Truppe dabei, die Weihnachtswünsche der Menschen fertig zu machen. Inliner, DVDs, Schmuck… vieles Große und Kleine findet sich auf den Wunschlisten. Plötzlich hält Georg aus der Gruppe der Schlittenpacker inne: „Hat denn niemand dort oben an Ruhe gedacht?“ „Oder an Zeit für die Familie?“ stimmt Rudolph, das Rentier ein. Nachdenklich legen die Weihnachtsmänner die Arbeit für einen Moment nieder und sehen sich an. Magnus kratzt sich am Weihnachtsmannbart. „Ja, die Menschen haben sich vieles gewünscht, aber niemand hat an die Dinge gedacht, die man mit Geld nicht kaufen kann.“ Was machen wir nun?“ fragt der kleine Tino, mit seinen 289 Jahren der jüngste der Weihnachtsmänner. „Wir sprechen mit dem Christkind“ entscheidet Magnus. Und schon saust er davon, um das Christkind zu holen.
Da kommt es schon, zart und flink, mit seinem goldenen Kleid und hört sich an, was die Weihnachtsmänner zu sagen haben. Langsam neigt es seinen Kopf und sagt: „Liebe Weihnachtsmänner. Ja, die Lage ist ernst. Es gibt viele Familien, die wissen sogar schon nicht mehr, warum es Weihnachten gibt. Die Welt dreht sich vermeintlich immer schneller und die Menschen wissen nicht mehr, wie sie alles schaffen sollen. Es ist wichtig, dass wir die Menschen, ob groß, ob klein, wieder anstecken mit unserem Weihnachtsgefühl. Niemand, der dieses Gefühl je hatte, kann diesem Zauber widerstehen. Das Weihnachtsgefühl ist es wert, inne zu halten und sich Zeit für zu nehmen für ein Miteinander, ein liebevolles Wort oder eine Umarmung.“ Die Weihnachtsmänner nicken. „Nehmt ein wenig Sternenstaub mit und übergebt ihn dem Wind. Er soll ihn mit sanften Böen verteilen und damit die Menschen öffnen für das Glänzen in den Augen der anderen und die kleinen Dinge, die man mit Geld nicht kaufen kann.“
Wenn Sie also in der Vorweihnachtszeit einen feinen Wind um die Nase spüren, dann hat er bestimmt auch für Sie Sternenstaub dabei. Nehmen Sie sich Zeit und schenken Sie dem nächsten Menschen Ihr schönstes Lächeln. Er wird es in seinem Herzen tragen.