Wieder schmerzfrei bewegen: Hessing Stiftung feierte 90. Geburtstag mit Tag der offenen Tür |
Zur Feier des Tages präsentierte die Hessing Stiftung ihr weitgefächertes medizinisches Spektrum rund um das Thema Orthopädie und Gelenkersatz, das bereits auf 140 Jahre Erfahrung zurückgreifen kann. Auf dem Programm standen viele informative Vorträge, Koordinationstests, die Ausstellung „Medizintechnik – gestern und heute“, ein Schnupperkurs in Nordic Walking und vieles mehr.Prothesen zum Anfassen„Viele Patienten nehmen es hin wie ein Sommergewitter, wenn es soweit ist: der eigene OP-Termin“, weiß Willibald Lunzner, seit 1995 stellvertretender Direktor der Hessing Stiftung. Was nichts anderes heißt, als dass es manchmal recht schnell gehen muss, sich der Betreffende völlig angespannt und unvorbereitet einer Operation zu unterziehen hat. Darum sei es so wichtig, sich rechtzeitig mit der Materie vertraut zu machen. Für interessierte Besucher standen Ende September die Türen der orthopädischen Fachkliniken weit geöffnet, um sich in aller Ruhe mit der Thematik Rückenschmerzen, Knochenbrüche und Prothesen auseinanderzusetzen. Ein besonderes Highlight waren die Live-Demo-Operationen, bei denen Chirurgen vor Publikum ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk am Modellknochen einbauten. „Die Kernkompetenz der Stiftung liegt bei der Endoprothetik: von 7.000 operierten Patienten pro Jahr lassen sich 1.800 ein künstliches Knie-, Hüft- oder Schultergelenk in unseren Kliniken einbauen“, erklärt Willibald Lunzner.Ein Kreuz mit dem KreuzAn zweiter Stelle steht die Wirbelsäulenchirurgie und auch die Infiltrationstherapien in den Rücken werden gut angenommen, „weil der Schmerz schnell weg ist“, verrät der stellvertretende Direktor. Natürlich müsse begleitend die Kraft in den Muskeln durch spezielles Training verbessert werden, weswegen die Hessingpark-Clinic über eine komplette Rückenstraße inklusive Diagnostik verfügt. Statische und verschleißbedingte Veränderungen der Wirbelsäule sind die Hauptursachen für Kreuzschmerzen, an der 85 Prozent der Bevölkerung leiden. „Doch jeder kann präventiv etwas für seine Wirbelsäule tun und unsere Botschaft diesbezüglich lautet: Bewegung und Gewichtskontrolle!“, so Dr.med Mario Mlinaric in seinem Vortrag „Neue Behandlungsmethoden bei Rückenschmerzen“. Gleichzeitig warnt er vor Modetrends und allzu großen Versprechen von diversen Wunderheilern. Was auch klar sein sollte: ist am Rücken ernstlich etwas kaputt gegangen, hilft oftmals nur noch eine Operation, wie etwa bei schweren Wirbelbrüchen oder Bandscheibenvorfällen.Alleskönner rund ums Gelenk„Die Hessing Stiftung hat sich in den vergangenen Jahren vergrößert und auch stark verändert, damit wir alles aus einer Hand anbieten und auch alle Altersgruppen erreichen können“, sagt der stellvertretende Direktor der Hessing Stiftung. Dem Auftrag der „Erhaltung und Fortführung“ der vor 140 Jahren gegründeten „Orthopädischen Heilanstalt“ in Göggingen, aus der die Hessing Kliniken hervorgegangen sind, sei man jedoch bis heute treu geblieben. Die zusätzlichen Unternehmensbereiche, in deren Folge sich die Mitarbeiterzahl von 600 im Jahre 1994 auf aktuell 1016 erhöht hat, sind: das Zentrum für orthopädische Rheumatologie und Rehabilitation, die geriatrische Rehabilitationsklinik, die Orthopädie- und Schuhtechnik, der Medical Wellness Bereich, das Hessing Forum für Gesundheitsvorsorge, das Förderzentrum für Kinder sowie das neu eröffnete Hessing Zentral mit einem circa 150 Quadratmeter großen Orthoshop. „Das Schöne ist, dass wir hier so viele Möglichkeiten haben, etwas zu bewirken – so viel zu bewegen“, resümiert Willibald Lunzner. Text und Bilder: Daniela Dussold