Wie kommt der Saft aus dem Apfel?

Wie kommt der Saft aus dem Apfel?


„Wie kommt der Saft aus dem Apfel?“, dies fragten sich die SchülerInnen der 2. Klasse mit ihrer Lehrerin Doris Taschner. Um diese Frage auch gründlich zu beantworten, beschäftigten sich die Kinder zunächst mit dem Ausgangsprodukt: dem Apfel. Damit ausreichend „Anschauungsmaterial“ vorhanden war, brachten alle Kinder Äpfel von zu Hause mit. Die Vielfalt war riesengroß, was bei im Unterricht gezählten 414 Äpfeln aus Inningen und Umgebung auch nicht verwundert. Nun wurden die verschiedenen Äpfel eingehend begutachtet und in ihrer Vielfalt beschrieben: Von giftgrün über goldgelb bis dunkelrot reichten die Farben. Auch in Form, Größe, Beschaffenheit, Geruch und Geschmack unterschieden sich die Äpfel ganz offensichtlich. Die zum Unterrichtsthema „Wiewörter“ bearbeitete Aufgabe brachte dazu sehr viele Adjektive zur Beschreibung eines Apfels zu Tage.Um die verschiedenen Äpfel noch besser miteinander vergleichen zu können, wurde der Contest „Inningen sucht den Superapfel“ veranstaltet. Hierbei wurden vier Apfelsorten mithilfe einer Tabelle miteinander verglichen. Diesmal entschied neben Form und Farbe auch der Geruch und Geschmack. Auch zum Verfassen von Fantasiegeschichten eignete sich so ein Apfel hervorragend. Mit den Reizwörtern „Apfel“ und „Wurm“ verfassten die SchülerInnen der 2a im Deutschunterricht Texte über Äpfel mit Beinen und Würmer mit Bauchweh.Um schließlich den mit Spannung erwarteten Saft aus den Äpfeln zu bekommen, lud die Klasse den Naturlehrer Harald Harazim ein. Dieser brachte eine mobile Obstpresse mit. Zuallererst mussten die Kinder dann die 414 Äpfel klein schneiden. Das war gar nicht so leicht. Aber mit einigen Tricks und Sicherheitshinweisen meisterten die SchülerInnen die Aufgabe bestens und mit großer Hingabe, Freude und Ausdauer.Dann ging es endlich gemeinsam hinaus aus dem Schulhaus. Im Schulhof hatte Herr Harazim die Presse schon bereit gestellt. Mit vereinten Kräften wurde sie mit den zerkleinerten Äpfeln befüllt und nachdem das Funktionsprinzip einer Obstpresse erklärt war, ging es ans Saftpressen. Mit viel Körpereinsatz floss auch schon bald der erste Saft! Jede/r durfte probieren! Das einstimmige Urteil lautete: Spitze! Lecker-schmecker! Alle freuten sich sehr, dass sie aufgrund der Unterstützung vom Regionalvermarkter „Unser Land“ und der Agenda 21 der Stadt Augsburg einmal selbst den Saft aus dem Apfel holen konnten. Auch Harald Harazim war begeistert, gilt es doch, den Wert von Lebensmitteln und der regionalen Vielfalt den SchülerInnen zugänglich zu machen. (Nähere Informationen zum Projekt Streuobstwiese und Apfelpressen auch unter: www.renate-hudak.de)Zum Abschluss des Tages verwandelte sich Harald Harazim noch zum brillianten Geschichtenerzähler: Das Märchen vom „Apfelkönig“ zog alle Kinder in den Bann. An den lauschenden Ohren und funkelnden Augen der Kinder war zu erkennen, dass das „Apfelprojekt“ insgesamt vielerlei schöne und nachhaltige Erfahrungen bei den SchülerInnen initiierte.